Enrichment und Training

Wie Tiere im Zoo beschäftigt werden

Tiere in der Wildbahn sind täglich mit Nahrungssuche und Schutz vor Fressfeinden beschäftigt. So ziehen sie kilometerweit durch die Steppe, um Wasser oder Weideland zu finden, suchen nach Früchten und Blättern in Bäumen oder gehen auf die Jagd. Tiere im Zoo werden von den Menschen versorgt, sie brauchen nicht auf Nahrungssuche zu gehen. Auch Trinkwasser haben sie ausreichend und Fressfeinde gibt es nicht.

Doch wie uns Menschen auch, wird den Tieren langweilig, wenn sie über lange Zeit nichts zu tun haben. Deswegen bieten die Zoomitarbeiter den Tieren unterschiedliche Beschäftigungen an. Sie verstecken das Futter in Kartons oder Röhren, verteilen Gewürze oder auch Kot oder Fell von anderen Tieren auf der Anlage oder reichen im Sommer „Eisbomben“ (gefrorene Futtereisklötze). Damit sind die Tiere für einige Zeit artgerecht beschäftigt.

 

Medical Training

Eine weitere Form der Beschäftigung ist das sogenannte „Medical Training“ (medizinisches Training). Dieses wird, wie der Name schon sagt, für medizinische Untersuchungen geübt. Dabei geben die Tierpfleger kleine Kommandos und der Seelöwe zeigt zum Beispiel zur Kontrolle seine Flosse, der Elefant öffnet sein Maul für die Zahnkontrolle oder der Seehund lässt sich anfassen, damit bei einer eventuell notwendigen medizinischen Behandlung Creme aufgetragen werden kann.

Wichtig: Die Tiere werden dabei nur positiv bestärkt. Das heißt, wenn sie das Kommando richtig ausführen, erhalten sie eine Belohnung. Falls sie nicht mitarbeiten, erhalten sie einfach kein Leckerli. Das ist für die Tiere schon Motivation genug mitzumachen. Zudem macht ihnen die Beschäftigung mit den Tierpflegern auch Spaß und fordern das Training regelrecht ein.

Vorteil des Trainings ist nicht nur, dass die Tiere beschäftigt sind, sondern dass im eventuellen Ernstfall die Tiere ohne Narkose behandelt werden können. Da Narkosen immer ein gewisses Risiko bergen, ist das Training sehr wichtig.   

 

Tierbeschäftigung im Sommer mit Eisbomben und Wasser: