Nashornjungtier Lisbeth

Am 19. Februar 2023 kam Nashornkalb Lisbeth zur Welt. Für den Zoo Osnabrück ist das etwas ganz besonderes: Seit 44 Jahren beherbergt der Zoo Osnabrück Nashörner und erst mit Lisbeth kam es zu einer erfolgreichen Nachzucht. Aufgrund der stark sinkenden Bestände des Südlichen Breitmaulnashorns in der Wildbahn ist es wichtig, eine Reservepopulation aufzubauen. 

Lisbeth lebte die ersten Wochen mit ihrer Mutter Amalie im Innenstall, da es draußen zu kalt für das junge Kalb war. Mittlerweile darf sie immer mal wieder in den Vorhof, bevor es dann bei wärmeren Temperaturen auf die große Außenanlage geht. 

In der Wildnis bedroht - das Südliche Breitmaulnashorn

Wissenswertes zum Südlichen Breitmaulnashorn

• Wissenschaftlicher Name: Ceratotherium simum simum
• Die Gattung der Nashörner umfasst fünf Arten: Breitmaulnashorn, Spitzmaulnashorn, Sumatra-Nashorn, Panzernashorn, Java-Nashorn
• Unterarten Breitmaulnashorn: Südliches Breitmaulnashorn, Nördliches Breitmaulnashorn (praktisch ausgestorben)
• Nashorn nach den drei Elefantenarten das viertgrößte Landsäugetier
• Bestand in der Wildbahn laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN von 20.000 auf 15.000 Individuen gesunken in den letzten 10 Jahren; weiter abnehmend     
• In der Wildbahn nur 10.000 reproduktive Individuen
• Gefährdungsstatus: „near threatened“, also potenziell gefährdet
• Größe: Kopf-Rumpf-Länge Bullen: ca. 375 cm, Kühe ca. 360 cm; Schulterhöhe Bullen bis 200 cm, Kühe bis 160 cm
• Gewicht: Bullen bis 2,5 Tonnen, Kühe bis 2 Tonnen
• Leben als Einzelgänger oder Kleingruppen
• Lebenserwartung: in menschlicher Obhut: Bullen bis 50 Jahre, Kühe bis 46 Jahre; in der Wildbahn: bis 45 Jahre
• Verbreitungsgebiet: südliches Afrika
• Ernährung: fast ausschließlich Gräser
• Sinne: Breitmaulnashörner können nicht so gut sehen, dafür besser riechen und hören

Erhaltungszuchtprogramm

• Zuchtbuch wird in Beekse Bergen geführt
• Im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms wird meist um ein Dutzend Jungtiere pro Jahr geboren
• An ex-situ Zuchtbemühungen nehmen weltweit ca. 180 Institutionen mit knapp 700 Tieren teil

Paarung, Tragzeit, Geburt und Aufzucht

• Geschlechtsreif mit 6 – 7 Jahren
• Paarungsverhalten aggressiv
• Nur wenige Paarungen je Brunst
• Brunstintervalle nicht tragender Weibchen: 31 – 60 Tage
• Tragzeit: 16 – 18 Monate (485 – 540 Tage)
• Geburtsanzeichen: starke Euterentwicklung, Anschwellen der Scheide, Schleimabgang, Unruhe
• Eigentliche Geburt (Austreibungsphase): 15 – 30 Minuten
• Gewicht des Neugeborenen: 35 – 40 Kilogramm (bis zu 55 Kilogramm möglich)
• 1 Jungtier pro Geburt
• Wird ohne Horn geboren
• Saugakte stündlich, 2-6 Minuten (nach ein paar Tagen seltener, dafür länger)
• Tägliche Gewichtszunahme bis 1,5 Kilogramm
• Milchmengen (in den Hochphasen) bis zu 20 Liter
• Säugezeit: 14 – 16 Monate, früh Interesse an Heu
• Jungtiere laufen vor der Mutter

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