Willkommen Ananda: Neuer Elefantenbulle im Zoo Osnabrück

Am Mittwochmorgen zog Elefantenbulle Ananda im Zoo Osnabrück ein. Nach und nach lernt er sein Zuhause und seine neue Elefantenherde kennen. 

Etwa viereinhalb Tonnen schwer, rund zweieinhalb Meter Rückenhöhe – der Zoo Osnabrück hat einen neuen Zoobewohner. Am frühen Mittwochmorgen machte der Asiatische Elefantenbulle die ersten Schritte in sein neues Zuhause. „Mit seinen 15 Jahren ist Ananda noch nicht ganz ausgewachsen, aber trotzdem schon ein stattlicher Bulle. Es ist toll, wieder einen Zuchtbullen am Schölerberg zu haben“, freut sich Andreas Wulftange, Zoologische Leitung. Ananda, mit vollem Namen Ananda Yingthway, wurde 2008 in Emmen geboren und lebte zuletzt in einer Junggesellengruppe im französischen Zoo Maubeuge. 

Transfers wie der von Ananda werden über das EEP, das Zuchtbuch der European Association of Zoos and Aquaria (Europäische Vereinigung von Zoos und Aquarien, EAZA), geregelt. Der Zuchtbuchkoordinator kennt alle Individuen einer Tierart in den am Zuchtbuch teilnehmenden Zoos und spricht Empfehlungen für Umzüge aus. Hier spielen unter anderem Alter, Genetik und Charakter eine wichtige Rolle. „Nachdem unser Zuchtbulle Luka im vergangenen Herbst verstarb, starteten die Gespräche zu einem neuen Zuchtbullen. Es bedarf je nach Tierart teilweise auch sehr viel Vorbereitung, bis ein Transfer stattfinden kann“, erklärt Wulftange. 

Unterstützung durch französische Kollegen
Den Transport begleiteten zwei Tierpfleger aus dem Zoo Maubeuge. In den ersten Tagen waren sie vor Ort, um Ananda die Umgewöhnung so angenehm wie möglich zu machen und um den Osnabrücker Tierpflegern über den Dickhäuter zu berichten. „Bei Elefanten ist es immer wichtig, sich über den Charakter und das bisherige Target-Training auszutauschen. So können wir das Verhalten des Elefanten besser einschätzen und das Individuum besser kennenlernen sowie Training nahtlos fortführen“, so der Biologe weiter. Das Target-Training ist ein Training, bei dem bestimmtes Verhalten, wie beispielsweise das Aufstellen des Fußes, durch positive Verstärkung geübt wird. Das hilft den Tierpflegern und Tierärzten bei Untersuchungen, Behandlungen und beispielsweise der Fußpflege. 

Ananda wird sich nun in seinem eigenen Haus einleben und seinen eigenen Bereich der Außenanlage kennenlernen, bevor er im Anschluss nach und nach den Rest der Elefantenherde kennenlernen wird: die Kühe Douanita (37 J.) und Sita (10 J.) sowie den Jungbullen Yaro (3 J.). „Für Besucher wird Ananda ab und zu schon zu sehen sein, wenn er auf seiner Außenanlage ist. Bei schlechtem Wetter wird er aber bestimmt schnell das Warme suchen“, so Andreas Wulftange. 


Wissenswertes zu Asiatischen Elefanten (Elephas maximus)
Asiatische Elefanten sind etwas kleiner als Afrikanische, erreichen aber trotzdem eine Körpergröße von bis zu drei Metern und ein Gewicht von bis zu sechs Tonnen. Sie sind die größten Landsäugetiere Asiens. Asiatische Elefanten ernähren sich von Ästen, Blättern, Baumrinden, Wurzeln, Früchten und Gräsern und benötigen täglichen Zugang zu Wasser. Sie leben überwiegend in Regenwäldern und immergrünen Laubwäldern. Die Tragzeit eines Asiatischen Elefanten dauert fast zwei Jahre und ist eine der längsten im Tierreich. Die Dickhäuter leben in Herden, bestehend aus Weibchen zusammen mit ihrem Nachwuchs. Ältere Bullen leben als Einzelgänger, junge hingegen in Junggesellengruppen. Von der Weltnaturschutzorganisation IUCN wird der Asiatische Elefant als „stark gefährdet“ eingestuft, da der Mensch ihm seinen Lebensraum nimmt. In der Natur leben nur noch kleine, isolierte Gruppen.