Vom kleinen Raum zur modernen Veterinärstation

Die Edgar und Ursula Heinemann Stiftung sowie der Förderverein Osnabrücker Zoo e.V. unterstützten den Zoo Osnabrück mit 20.000 Euro und 30.000 Euro Förderung bei Bau und Ausstattung einer Veterinärstation. Seit einigen Wochen untersuchen und behandeln die Zootierärzte nun in dem 200 Quadratmeter großen Gebäude. 

Mehr Platz, neue Geräte, ein kleines Labor in den eigenen vier Wänden – dank der Unterstützung der Edgar und Ursula Heinemann Stiftung sowie des Fördervereins Osnabrücker Zoo e.V. konnte die Veterinärmedizin des Zoo Osnabrück auch in der Ausstattung weiter professionalisiert werden. „Für uns ist die neue Veterinärstation ein Quantensprung, wir können nun besser und effizienter arbeiten“, freut sich Thomas Scheibe, leitender Zootierarzt. „Wir“ ist das veterinärmedizinische Team bestehend aus den Veterinären Thomas Scheibe und Dr. Jannis Göttling sowie Frauke Lewandowsky, die seit 2021 die beiden Tierärzte als veterinärmedizinische Fachangestellte unterstützt. Behandelt werden alle 2.600 Tiere aus 190 Arten: „Von Guppy bis Elefant haben wir eine sehr große Bandbreite an Patienten – das erfordert neben breitem Wissen auch eine gute Ausstattung.“ Und so unterstützten die Edgar und Ursula Heinemann Stiftung mit 20.000 Euro sowie der Förderverein Osnabrücker Zoo e.V. mit 30.000 Euro den Bau der Veterinärstation sowie die Anschaffung neuer Geräte. 

Zusammen 50.000 Euro von Heinemann Stiftung und Förderverein

„Für uns stehen die Tiere immer im Vordergrund und sobald finanzielle Mittel da sind, werden sie in die Tieranlagen gesteckt“, Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Präsident der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. „Der Neubau einer Veterinärstation war allerdings überfällig und so entschieden wir uns für den Bau. Neben den Anlagen muss auch die bestmögliche medizinische Versorgung gewährleistet werden.“ Insgesamt lag die Bauzeit bei rund eineinhalb Jahren. „Bei Umsetzung aller erforderlichen Vorgaben lagen die Kosten bei rund 600.000 Euro – daher sind wir sehr dankbar für die Unterstützung der Edgar und Ursula Heinemann Stiftung und des Fördervereins Osnabrücker Zoo. Von Stiftung und Verein erhalten wir immer wieder Unterstützung und können den Zoo Osnabrück so voranbringen“, bedankt Brickwedde.

„Das satzungsgemäße Ziel unserer Stiftung ist die Förderung des Tierschutzes durch die Beschaffung von Geldmitteln zur Unterstützung der artgerechten und naturnahen Haltung, Züchtung, Ernährung und Pflege im Osnabrücker Zoo“, erklärt Dr. Wolf Everts, Vorsitzender der Edgar und Ursula Heinemann Stiftung. „Mit meiner 22-jährigen Geschichte als Zoodirektor hier am Schölerberg ist es mir eine besondere Freude die Veterinäre zu unterstützen, denn ihre Arbeit ist zentral für den Zoo.“ Im Zeitraum von 2003 bis 2022 schüttete die Stiftung insgesamt 425.000 Euro an den Zoo Osnabrück aus. Verwendet wurden die Spenden beispielsweise für Pflanzen zur Ausgestaltung der Samburu-Außenanlage, für Futterkörbe für die Giraffen oder für ein Elektromobil. „Ich erinnere mich an Zeiten, in denen der veterinärmedizinische Bereich im Mehrzweckwarmhaus, auch als Affenhaus bekannt, angesiedelt war. Das war nur ein kleiner Raum“, berichtet Everts weiter. In den 1980er Jahren zog die Veterinärmedizin in einen Praxisraum in der Zooverwaltung, wo die Zootierärzte bis zum Neubau der Veterinärstation arbeiteten. „Jetzt arbeiten die Tierärzte auf einer 200 Quadratmeter voll ausgestatteten Veterinärstation auf sehr hohem Niveau – einen Teil dazu beigetragen zu haben, freut uns sehr.“ 

Der Förderverein Osnabrücker Zoo e.V. spendete 30.000 Euro an die Veterinärstation. „Der Zweck des Vereins ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung des Zoo Osnabrück – damit konnten wir auch in der Vergangenheit tolle Projekte unterstützen“, so Diana Coppenrath, Vorsitzende des Fördervereins Osnabrücker Zoo e.V. In den vergangenen Jahren spendete der Verein regelmäßig mehrere Zehntausend Euro an den Zoo, der diese Mittel unter anderem für die Erdmännchen-Anlage oder die Voliere der Mönchsgeier und Waldrappe nutzte. „Ich kenne den Zoo schon mein Leben lang und konnte miterleben, wie die Tieranlagen weiterentwickelt wurden. Es ist wichtig, dass die Bereiche ‚hinter den Kulissen‘ mitziehen und ebenfalls modernisiert werden“, berichtet Coppenrath weiter.  

OP, Röntgen und Labor

Was sich nun durch die Spenden und den Bau der Veterinärstation verändert hat, erzählt Zootierarzt Thomas Scheibe: „Statt einem Praxis- und einem Büroraum haben wir nun ein separates, 200 Quadratmeter großes Gebäude im nördlichen Randbereich des Zoos. Insgesamt haben wir 13 Räume, darunter einen OP, einen Röntgenraum und ein Labor.“ Durch das Labor sei nun eine In-house Diagnostik inklusive Hämatologie, also Blutuntersuchungen, möglich. Auch die Röntgen-Untersuchung könne nun direkt neben dem Behandlungsraum erfolgen und nicht mehr wie zuvor in einem ausgelagerten Raum auf dem Zoogelände. „Zwar kann man nicht alle Tierarten hier behandeln – Elefanten, Tiger oder Bisons werden aufgrund ihrer Größe oder auch der Sicherheit für Mensch und Tier in ihren Ställen behandelt“, ergänzt Zootierarzt Dr. Jannis Göttling. „Aber die Räumlichkeiten habe sich schon in diversen Untersuchungen, Behandlungen und OPs bewährt.“ Das bisher größte behandelte Tier in der neuen Veterinärstation war Orang-Utan Dayang, bei der eine Untersuchung des Bauchraumes mit Ultraschall vorgenommen werden musste. 

Die Veterinärstation Im Überblick

•    Baubeginn 2021
•    Bauende: 2023
•    Kosten: 600.000 Euro
•    20.000 Euro Unterstützung von der Heinemann Stiftung
•    30.000 Euro Unterstützung vom Förderverein Osnabrücker Zoo
•    Fläche: 200 qm
•    Insgesamt 13 Räume (+Flur und Technikraum): Behandlungsraum, OP, Röntgenraum, Labor, Lagerraum, Apotheke, Büros, Aufenthaltsraum, Umkleide/Dusche und WC, Sozialraum/Besprechungsraum, Spezialraum für die Verwahrung von Tierkörpern


Über die Edgar und Ursula Heinemann Stiftung

Die Edgar-und-Ursula-Heinemann-Stiftung wurde 2001 gegründet. Das satzungsgemäße Ziel ist die "Förderung des Tierschutzes - speziell des Schutzes afrikanischer Tiere - insbesondere von Giraffen durch die Beschaffung von Geldmitteln zur Unterstützung der artgerechten und naturnahen Haltung, Züchtung, Ernährung und Pflege im Osnabrücker Zoo“. Im Zeitraum 2003 bis 2022 wurden insgesamt 425.000 € ausgeschüttet. Die Spenden wurden beispielsweise für Pflanzen zur Ausgestaltung der Samburu-Außenanlage verwendet, für Futterkörbe für die Giraffen oder für ein Elektromobil. 

Über den Förderverein Osnabrücker Zoo e.V.

Der Förderverein Osnabrücker Zoo e.V. hat den Zweck der Beschaffung von Mitteln zur Förderung der satzungsgemäßen Zwecke der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. Der Vereinszweck wird insbesondere verwirklicht durch das Einsammeln von Geld- und Sachspenden. In der Vergangenheit unterstützte der Verein unter anderem den Umbau der Klammeraffenanlage, der Erdmännchenanlage oder der Voliere für Mönchsgeier und Waldrappe.