Nachwuchs bei den Schweinsaffen

Am Affentempel im Zoo Osnabrück können Besucher aktuell Nachwuchs entdecken. Bereits im Juli ist dort ein kleiner Schweinsaffe zur Welt gekommen, der sich aktuell noch fest an den Bauch seiner Mutter klammert. Ebenfalls neu im Zoo sind drei Impalas und ein Großer Kudu. Die afrikanischen Langohrziegen haben unterdessen einen neuen Außenbereich erhalten.

„Wir haben im Juli bei unseren Schweinsaffen Nachwuchs bekommen“, verrät Melanie Marks, Tierpflegerin im Zoo Osnabrück. Die Schweinsaffen leben auf dem großen Affentempel in Form einer asiatischen Tempelruine in der Mitte des Zoos. Das markante Gebäude bietet den Schweinsaffen mit einer Höhe von 16 Metern die vermutlich schönste Aussicht aller Zootiere. Wer die Affen dort beim Klettern beobachtet, kann das neue Jungtier am Bauch seiner Mutter entdecken. „Wir können aktuell noch nicht sagen, welches Geschlecht das Jungtier hat, denn seine Mutter behütet es wie den eigenen Augapfel und lässt niemanden an ihr Kleines heran“, sagt Marks. Vater des Jungtiers ist vermutlich das dominante Männchen in der Gruppe, der zugleich auch ihr Anführer ist. „Der Anführer unserer Schweinsaffen heißt Kai-Uwe“, verrät Marks. „Er ist leicht an seiner deutlich kräftigeren Statur zu erkennen. Wir vermuten, dass er der Vater des neuen Jungtiers ist, ganz sicher können wir das aber nicht sagen.“ Aktuell beobachtet der Nachwuchs seine Umwelt interessiert über die Schulter seiner Mutter oder zwischen ihren Armen hindurch. „Bis Jungtiere bei Schweinsaffen erste eigene Erkundungstouren machen, können einige Monate vergehen“, weiß Marks. „Sie werden mit etwa einem Jahr von der Mutter entwöhnt und halten sich bis dahin immer in ihrer Nähe auf.“ Den Namen „Schweinsaffe“ verdanken die Primaten übrigens ihrem Schwanz, der wie bei Schweinen geringelt ist. Ansonsten halten sich die Ähnlichkeiten zu Schweinen jedoch in Grenzen. Denn Schweinsaffen haben ein olivbraunes Fell mit weißem Bauch und ein unbehaartes Gesicht. Sie sind gute Kletterer, halten sich zur Nahrungssuche aber meist am Boden auf. Dies ist vielleicht der Grund, warum sie im Vergleich zu anderen Affenarten eher ruhig sind, da sie so weniger die Aufmerksamkeit von Feinden erregen.

 

Neues auch in „Samburu“

Noch ruhiger als die Schweinsaffen sind die Impalas. Die afrikanischen Antilopen leben im Zoo Osnabrück in der Tierwelt „Samburu“. Auch bei ihnen hat es Zuwachs gegeben, allerdings durch neue Tiere aus dem Opel Zoo Kronberg. „Wir haben drei Weibchen aus Kronberg bekommen, die unsere bestehende Gruppe auf jetzt insgesamt zwölf Tiere erweitert. Alle zwölf Impalas sind weiblich“, sagt Andreas Wulftange, zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. Die Impalas leben in der Tierwelt „Samburu“ unter anderem mit den Großen Kudus zusammen, einer weiteren Antilopenart, die ebenfalls Zuwachs bekommen hat. „Bei den Großen Kudus hat ein Männchen die Gruppe ergänzt“, sagt Wulftange. „Es kommt aus dem Zoo Zlin in Tschechien und ist das einzige Männchen in unserer Gruppe, die mit ihm aus jetzt fünf Tieren besteht.“ Das Männchen lebt zur Eingewöhnung zunächst hinter den Kulissen und ist ab der kommenden Woche für Besucher zu sehen. Verwechslungsgefahr besteht bei den Großen Kudus mit den Kleinen Kudus, die in Osnabrück in einem Gehege bei den Nashörnern leben. „Kleine und Große Kudus sind sich tatsächlich sehr ähnlich“, erklärt Wulftange. „Sie sind auch nah miteinander verwandt, aber wie man sich anhand ihrer Namen schon denken kann, unterscheiden sie sich sichtbar in der Größe.“ In der Natur hat der Kleine Kudu ein kleines Verbreitungsgebiet im Osten Afrikas, während der Große Kudu in größeren Gebieten im Osten und vor allem im Süden Afrikas zu finden ist. 

 

Langohrziegen mit neuem Außenbereich

Bei den ebenfalls aus Afrika stammenden Langohrziegen, die auch Damaraziegen genannt werden, hat es zwar keinen Zuwachs gegeben, doch dafür wurde ihr Gehege großzügig erweitert. Anstatt etwa 150 Quadratmeter steht der domestizierten Ziegenart jetzt rund 250 Quadratmeter zur Verfügung. „Durch den neuen Höhenpfad entlang der erweiterten Löwenanlage war der Platz freigeworden, den wir nun natürlich auch für unsere Tiere nutzen wollen“, erklärt Wulftange. „Wir haben im Zuge der Vergrößerung des Ziegengeheges in Richtung Löwenanlage das Gelände etwas begradigt, sodass es jetzt weniger Gefälle hat und von den Ziegen besser genutzt werden kann.“ In den letzten Tagen der Sommerferien gibt es somit viel Neues im Zoo zu entdecken, sodass sich ein Besuch bei den rund 2.200 Tieren lohnt, bevor die Schule wieder los geht.

 

Neue Corona-Auflagen ab Freitag

Ab Freitag, den 27. August, gilt in der Stadt Osnabrück die Warnstufe 1 der neuen Coronaverordnung für Niedersachsen. Damit dürfen Innenbereiche nur entsprechend der sogenannten 3G-Regel (getestet, geimpft, genesen) genutzt werden. Kinder bis sechs Jahre sind davon ausgenommen, schulpflichtige Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren gelten als getestet, Jugentliche ab 15 Jahren gelten beim Vorzeigen eines gültigen Schülerausweises ebenfalls als getestet. Für den Zoo Osnabrück bedeutet dies, dass nur noch der „Unterirdische Zoo“ und das „Tetra-Aquarium“ geöffnet bleiben können. Hier müssen die entsprechenden Nachweise vorgezeigt werden. Die meisten Tiere halten sich aktuell jedoch ohnehin hauptsächlich in den Außengehegen auf.


Wissenswertes zum Südlichen Schweinsaffen (Macaca nemestrina)

Die Südlichen Schweinsaffen sind eine Primatenart aus der Gattung der Makaken und leben in Südostasien. Ihren Namen erhielten sie aufgrund ihres schweineartig geringelten Schwanzes. Ihr Fell ist kurz und an der Oberseite olivbraun und gräulich, an der Unterseite weiß. Schweinsaffen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 43 bis 77 Zentimetern, ein Gewicht von 5 bis 14 Kilogramm. Ihre Nahrung, die größtenteils aus pflanzlicher Kost besteht, suchen sie in erster Linie am Boden. Nach einer Tragzeit von 6 Monaten bringen Weibchen ihre Jungtiere zur Welt, die sich dann am Bauch ihrer Mütter festklammern. Mit etwa einem Jahr werden die Jungtiere entwöhnt. Die Weltnaturschutzorganisation „IUCN“ hat den Bestand des Südlichen Schweinsaffen als „gefährdet“ eingestuft.