Historische Lok im Zoo umgesetzt

Zwei Kräne haben am Freitag die historische Lokomotive im Osnabrücker Zoo umgesetzt. Die beliebte Lok wird nun vorübergehend einen neuen Standort erhalten, da am ehemaligen Kinderspielplatz neben der Zoogaststätte die Baustelleneinfahrt für die neuen „Wasserwelten“ entsteht. Auf dem öffentlichen Wanderweg außerhalb des Zoos wird für diese Zeit eine Fußgängerampel eingerichtet.

„Es ist zwar noch nicht der Spatenstich für die ‚Wasserwelten‘, aber ein bisschen fühlt es sich so an“, freut sich Michael Wendt, Schatzmeister der Zoogesellschaft Osnabrück e.V., während zwei Kräne, die historische Lok im Zoo Osnabrück vorsichtig anheben. Im Februar konnte die 15 Tonnen schwere Lok zunächst zwei Mal ihren Standort behaupten: Zuerst war sie zu schwer für den Kran, dann verhinderte der starke Schneefall den Umzug. Vergangenen Freitag spielte endlich das Wetter mit und auch die zwei Kräne der Firma August Gründker Bauunternehmen & Bedachungen GmbH, deren Geschäftsführer Ansgar Pohlmann den besonderen Termin betreute, waren leistungsstark genug, um die gusseiserne Lokomotive auf eine kleine Reise zu schicken – eine fünf Meter weite Reise, um genau zu sein. „Die Lok bleibt uns im Zoo erhalten. Sie musste aber ein paar Meter versetzt werden, weil genau dort, wo sie bisher gestanden hat, die Baustelleneinfahrt für die neuen ‚Wasserwelten‘ entsteht“, erklärt Thorsten Vaupel, technischer Leiter im Zoo Osnabrück. Bis Ende April sollen der alte Wasserspielplatz, die Pinguinanlage, das Pelikanbecken und die alten Ententeiche abgerissen werden. „Anfang Mai erfolgt der Spatenstich und dann die Erdbauarbeiten für die neuen Becken“, erklärt Vaupel. „Insgesamt haben wir dadurch sehr viel Schutt und Erde, die abtransportiert werden müssen.“ Damit die großen Lastwagen nicht auf den Besucherwegen durch den Zoo fahren, entsteht die Baustelleneinfahrt an der nordwestlichen Grenze des Zoos. „Leider sind während der Bauarbeiten der Spielplatz mit Hüttendorf, Scooterbahn und der alten Lock nicht erreichbar. Sie bleiben aber alle erhalten und werden nach den Bauarbeiten wieder zum Spielen und Klettern freigegeben“, so Vaupel.

Ampelanlage vor dem Zoo

Da die Baufahrzeuge zwischen Zoo und Ameldungstraße beziehungsweise Am Waldzoo ein Stück über den öffentlichen Wanderweg vor dem Zoo fahren müssen, wird vor der Einfahrt eine Ampel aufgestellt, die auf rot schaltet, wenn Baustellenfahrzeuge auf den Weg fahren. „Wir gewährleisten so, dass der Wanderweg sicher bleibt, denn die Einfahrt ist nicht gut einsehbar, sodass selbst die schweren Baufahrzeuge erst relativ spät bemerkt werden könnten“, sagt Vaupel. Für die Besucher im Zoo wird mit den Bauarbeiten einer der ältesten Teile des Zoos vorübergehend nicht betretbar sein. Aber schon im Sommer 2022 sollen die Bauarbeiten für die neuen „Wasserwelten“ abgeschlossen sein und die Besucher können sich auf eine spannende neue Tierwelt im Zoo Osnabrück freuen. Die Seehunde, Humboldt-Pinguine, kalifornischen Seelöwen und Rosa-Pelikane bekommen hier neue Anlagen. „Wir versuchen, dass die Tiere auch während der Bauarbeiten für Besucher zu sehen sind. Aber wir müssen immer im Blick haben, wie die Tiere auf das Baugeschehen reagieren. Für das Tierwohl müssen wir darum flexibel bleiben und das bedeutet, dass sie eventuell vorübergehend weniger gut oder zeitweise auch überhaupt nicht für die Besucher zu beobachten sind“, berichtet Andreas Wulftange, zoologischer Leiter.

Bau durch Erbschaftsspenden, Fördergelder und Kredit möglich

Dass die „Wasserwelten“ trotz der anhaltenden Coronakrise gebaut werden können, verdankt der Zoo vor allem einer großzügigen Erbschaft und einer Förderung. „Dank einer Erbschaft über 2 Millionen Euro und einer Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung über ebenfalls 2 Millionen Euro, kann der Zoo den Umbau mit einem zusätzlichen Kredit stemmen“, erklärt Christoph Katz, Beisitzer im Präsidium der Zoogesellschaft. Insgesamt 8 Millionen Euro kostet der Bau der etwa 5.000 Quadratmeter großen Themenwelt. „Wenn Wasser ins Spiel kommt, werden Tieranlagen immer sehr teuer. Aber mit den neuen Becken für unsere Pinguine, Pelikane, Seehunde und Seelöwen und neuer Technik sparen wir auch eine Menge Geld“, so Dr. Marco Athen, ebenfalls Beisitzer im Präsidium. Bisher müssen die Becken der Tiere einmal wöchentlich entleert und gereinigt werden. Dank innovativer Filteranlagen wird das bei den neuen Becken nur noch ein bis zwei Mal im Jahr notwendig sein. So spart der Zoo rund 16 Millionen Liter Wasser pro Jahr, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und verbessert zudem natürlich die Haltung seiner Tiere.