Alles Gute, Minh-Tan!

Eine aufregende Zeit für den Elefantenbullen Minh-Tan: Nach einer überstandenen Erkrankung am Herpes-Virus feiert der Dickhäuter seinen fünften Geburtstag und verlässt in Kürze seinen Geburtsort Osnabrück. Am kommenden Wochenende haben Fans noch die Gelegenheit, sich von dem Asiatischen Elefanten zu verabschieden. 

Vor fünf Jahren herrschte große Aufregung im Zoo Osnabrück: Zum ersten Mal kam ein Asiatischer Elefant am Schölerberg zur Welt. „Wir hatten erst später mit der Geburt gerechnet und so war die Aufregung groß, als eine Tierpflegerin morgens Blut im Elefantenhaus meldete – allerdings wurde nach dem ersten Schrecken schnell klar, dass unsere Elefantenherde über Nacht gewachsen war“, erinnert sich Andreas Wulfange, zoologischer Leiter und zuständig für die Elefanten. Mittlerweile ist die Geburt von Minh-Tan, dessen Name übersetzt „Glück“ heißt, fünf Jahre her. Die Freude über seinen Geburtstag am vergangenen Montag, 4. Juli, war am Schölerberg doppelt groß, denn erst vor Kurzem hatte Minh-Tan eine für junge Elefanten lebensgefährliche Infektion mit dem Herpes-Virus überstanden. Vier Wochen lang hatte er den Zoo in Atem gehalten, doch die aufwändigen Behandlungen waren von Erfolg gekrönt und Minh-Tan hatte die Infektion überstanden.

 

Abschied in einen anderen Zoo

Nun steht ein bereits länger geplanter Transfer bevor, wie Biologe Wulftange erklärt: „In der Wildbahn verlassen die Jungbullen nach einiger Zeit ihre Muttergruppen und schließen sich Jungbullengruppen an, um ihre Kräfte zu messen und viel zu lernen. Das steht Minh-Tan nun auch bevor.“ So heißt es Abschied nehmen: Noch in diesem Monat wird der Dickhäuter den Zoo Osnabrück verlassen. „Natürlich ist uns Minh-Tan besonders ans Herz gewachsen, denn er war der erste Asiatische Elefant, der bei uns zur Welt gekommen ist – auch wenn er nicht bei uns gezeugt wurde“, so Wulftange. „Doch für alle ist es das Beste, wenn er in eine Junggesellengruppe umzieht. Minh-Tan ist sehr reif für sein Alter und so kommt es immer wieder zu Reibereien mit seinen Artgenossen. In Heidelberg wird er auf gleichaltrige Sparringsparter treffen, was ihm in seiner Entwicklung helfen wird. Wir freuen uns, dass wir mit dem Zoo Heidelberg tolles, neues Zuhause für ihn gefunden haben.“  Umzüge wie der des Dickhäuters werden mit großem Aufwand organisiert – so prüft der Zuchtbuchkoordinator für Asiatische Elefanten, welcher Elefant in welcher zoologischen Einrichtung aus wissenschaftlichen und sozialen Aspekten ein neues Zuhause finden sollte. Gemeinsam mit den Vertretern der verschiedenen Zoos werden dann die Transfers geplant. „Die Entscheidungsfindung und Planung ist langwierig, denn wir sind uns unserer besonders großen Verantwortung unseren Schützlingen gegenüber sehr bewusst“, betont Wulftange. Asiatische Elefanten gelten als gefährdete Tierart.