2021 Rekordjahr trotz Corona

Etwa zweieinhalb Monate hatte der Zoo Osnabrück 2021 coronabedingt geschlossen und trotzdem ist das vergangene Jahr ein Rekordjahr für den Zoo. Denn es kamen in den restlichen Monaten so viele Besucher an den Schölerberg, auch mit den vorgeschriebenen Sicherheitskonzepten, dass der Zoo einen Einnahmerekord verzeichnete. Überlebenswichtig für den Zoo, der sich fast selbst finanziert.

„Wir haben trotz der Schließung im ersten Quartal 2021 und trotz aller Corona-Auflagen im gesamten Jahr ein tolles Geschäftsjahr gehabt – und das im Vergleich zu vielen anderen Zoos. Insgesamt haben Zoos 2021 eher verloren. Wir haben erneut über eine Million Besucher gezählt und zwar etwa 1.100.000“, berichtet Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde. 2020 lag der Zoo mit 950.000 Besuchern coronabedingt knapp unter einer Million. Auch bei den Einnahmen durch Eintritte legte der Zoo zu und zwar um knapp 15 Prozent auf rund 7.120.000 Euro. Bislang galt das Jahr 2019 vor Corona als Rekordjahr mit 6.720.000 Euro Einnahmen durch Besuchsentgelte. Die Gesamterlöse liegen bei 10.744.000 Euro bei gleichzeitigen Aufwendungen von knapp 9.170.000 Euro. „Somit haben wir einen Überschuss von etwa 1.575.000 Euro erwirtschaftet, bei Abschreibungen in Höhe von einer Millionen Euro etwa 575.000 Euro und mit unserem Verein circa 695.000 Euro“, erläutert Andreas Busemann, Geschäftsführer der Zoo Osnabrück gGmbH. Allerdings sei in den Gesamterlösen auch eine besondere Erbschaft enthalten: 2021 schlägt die Erbschaft von Maria Ahrens mit 1.360.000 Euro zu Buche, deswegen sei der Spendenanteil am Erlöstopf mit 16 Prozent besonders hoch (2020: 9 Prozent). „Ohne diese Unterstützung hätten wir einen bilanziellen Verlust von 665.000 Euro. Diese Finanzierungslücke hatte unser Finanzbeirat bereits vor mehreren Jahren ermittelt“, so Busemann. Der Finanzbeirat tagt zurzeit auch erneut, um die finanzielle Lage des Zoos in den kommenden Jahren zu bewerten. Auch, wenn die Zahlen aus dem Jahr 2021 sehr positiv aussehen, so wird der Zoo voraussichtlich in den nächsten Jahren erneut die Unterstützung der Stadt benötigen.

Überblick: Einnahmen und Ausgaben im Zoo

Mit Blick auf den Erlöskuchen tauchen an erster Stelle die Einnahmen durch Eintrittsgelder mit 66 Prozent (2020: 58 Prozent) auf, gefolgt von den Spenden inklusive Erbschaft mi 16 Prozent (2020: 9 Prozent). Mit 6 Prozent nehmen Erlöse durch Sponsoring den dritten Platz ein (2020: 6 Prozent). Auf der Seite der Aufwendungen stehen an erster Stelle die Personalkosten mit 59 Prozent (2020: 59 Prozent). An zweiter Stelle folgt die Bewirtschaftung mit 10 Prozent (2020: 10 Prozent) und an dritter Stelle Werbung mit 7 Prozent (2020: 8 Prozent).

Zoo Osnabrück setzt Benchmark in Zoolandschaft

In der Zoobranche hat der Zoo Osnabrück mit dem Ergebnis von 2021 eine Benchmark gesetzt und wird deswegen auch als Best Practice Beispiel im neuen Buch und Zooranking des internationalen Zooexperten Anthony D. Sheridan aufgeführt. Für den Erfolg im Jahr 2021 mit verantwortlich ist zum einen ein sehr gutes Corona-Sicherheitskonzept, mit dem die Tierfreunde dennoch den Zoo besuchen konnten sowie das kreative Marketing des Zoos und auch neue Sponsoren. Gleichzeitig lockten Neuerungen wie die neue Löwenanlage „Mapungubwe“ mit Höhenpfad oder kleinere Attraktionen wie die neue Erdmännchenanlage Besucher in den Zoo. Auch Veranstaltungen wie das Open-Air Kino, die „Rüsselmahlzeit“, ein abendliches Picknick im Zoo, oder die leuchtenden Tierfiguren der „Zoo-Lights“ sorgten für Besucher. „Besonders möchte ich die Arbeit unseres flexiblen Zooteams hervorheben. Egal, wie die Corona-Situation aktuell war, alle haben in allen Bereichen ihr Bestes gegeben und sich den aktuellen Gegebenheiten angepasst und damit gearbeitet“, betont Busemann. Dabei entstanden aus der Corona-Krise auch neue Konzepte wie Merchandising-Produkte, die nun über die Edeka-Händler in der Region direkt an Zoofreunde verkauft werden und die Zootiere unterstützen. Damit sammelt der Zoo auch bereits unter dem Motto „Rüssel voraus!“ Spenden für den neuen Elefantenpark „Kui Buri“, der in den nächsten Jahren entstehen soll. Mit Tassen, Plüschtieren, Frühstücksbrettchen oder Lunchboxen im Zoodesign kann jeder das neue Zuhause für die Asiatischen Elefanten Douanita, Sita, Minh-Tan, Yaro und Bulle Luka unterstützen. Diese sind auch im Online-Shop des Zoos unter shop.zoo-osnabrueck.de erhältlich.

Ausblick in die Zukunft: „Wasserwelten“

Der Blick nach vorne stimmt die Zooleitung ebenfalls positiv: „Am 7. Juli eröffnen wir die ‚Wasserwelten‘, ein absoluter Meilenstein in der Zoogeschichte. Die tolle Kulisse aus nordischem Fischerdorf, Felsküste und Nordsee-Dünenlandschaft wird die Besucher begeistern und die großen Wasserbecken steigern das Wohl unserer Seelöwen und Seehunde enorm. Highlight wird ein Leuchtfeuer mit Unterwassereinblicken in beide Becken sein“, freut sich Zoopräsident Brickwedde. Darüber hinaus erwartet die Zoobesucher auch in diesem Jahr noch das Open-Air Kino am Affentempel im August, die „Rüsselmahlzeit“ oder die „Zoo-Lights“. Geschäftsführer Andreas Busemann plant bereits weit darüber hinaus: „Wir haben noch das große Projekt ‚Kui Buri Elefantenpark‘ vor der Brust. Dafür sammeln wir ja bereits mit der Aktion ‚Rüssel voraus!‘ Spenden. Auch Firmen können sich für den Elefantenpark stark machen: Mit den sogenannten ‚Rüsselpaketen‘ erhalten sie tolle Gegenleistungen und mit dem neuen ‚Elephant Social Club‘ bieten wir der jeweiligen Geschäftsführung exklusive Angebote, aber rufen auch Aktionen mit sozialem Charakter ins Leben.“ Doch nun warten in den nächsten Monaten zunächst am 26. und 27. März der „Zoo zum ½ Preis“ mit Gutscheinen bei Zoopartnern sowie im Juni das Rudelsingen und der Zoo-Lauf. Die Planungen laufen und weitere Informationen folgen in Kürze.

Corona-Hinweis

Aktuell gilt im Zoo Osnabrück die 3G-Regel. Die Tierhäuser sind geöffnet und mit einer FFP2-Maske zugänglich. Neue Corona-Vorgaben für den Zoobesuch immer hier.