Zoojungtiere im bunten Herbstlaub

Auch wenn der Herbstwind schon kräftig bläst, gibt es bei den Tieren im Zoo Osnabrück noch Nachwuchs zu vermelden. Dank Höhlen, einem warmen Swimmingpool und viel Kuscheln macht dem Nachwuchs von Wasserschweinen und Tüpfelhyänen die Jahreszeit nichts aus.

Nachwuchs bei den Tüpfelhyänen.

Zwei Jungtiere kamen hier zur Welt.

Auch die Capybaras bekamen Zuchwachs.

Bei den südamerikanischen Wasserschweinen, auch Capybara genannt, erblickten zwei Jungtiere am 28.09.2014 das Licht der Welt. Für Mutter Marie (3 J.) ist es bereits der zweite Nachwuchs in diesem Jahr. „Wir freuen uns sehr, dass die Zucht mit Wasserschweinmann Vamono so gut klappt – für die Tiere ist die Jungenaufzucht immer eine wertvolle Erfahrung“, freut sich Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo Osnabrück. Die älteren Geschwister, die im Mai zur Welt kamen, freuen sich sicherlich über die neuen Spielkameraden. Bei schönem Herbstwetter herrscht in der Kinderstube richtig Trubel und der Nachwuchs jagt über die Anlage. Wird es etwas kühler und nasser, verziehen sich die größten lebenden Nagetiere der Welt in ihr beheiztes Häuschen: „Hier haben sie auch ein warmes Schwimmbecken. Wasserschweine sind extreme Nestflüchter und sind früh selbstständig. So schwimmen die Kleinen schon gerne und knabbern an Gemüse- und Obststücken. Besonders beliebt ist Paprika und rote Beete“, weiß Klumpe. Ob es sich bei den neuen Jungtieren um Männchen oder Weibchen handelt, ist noch nicht bekannt. „Für eine Untersuchung ist es noch zu früh, wir wollen das Familienleben nicht stören.“

Auch bei den Tüpfelhyänen in der Afrikalandschaft „Takamanda“ gab es zweifachen Nachwuchs: Hier sichteten die Tierpfleger am 12.10.2014 die Jungtiere von Mutter Lulonga (7 J.), als sie erstmals aus der Höhle kamen. „Die Kleinen entwickeln sich prächtig und bei gutem Wetter sind sie auch gerne draußen. Allerdings schlafen sie noch recht viel und kuscheln natürlich gerne mit Mama“, berichtet Klumpe. Auffällig dabei ist, dass ein Jungtier aus dem vorherigen Jahr den neuen Geschwistern besonders nah kommen und bei ihnen liegen darf. Vater Badu (6 J.) muss dagegen Abstand halten: „Das ist bei Hyänen so üblich. Hier herrschen die Weibchen und die Männchen dürfen sich ihnen nur zur Paarung nähern. Aber wir haben großes Glück, dass Lulonga und Badu sich so gut verstehen, sodass Badu auch während der Jungenaufzucht in der Nähe bleiben darf“, so Klumpe.

Leider hat sich in den letzten Tagen eines der Jungtiere am Rücken verletzt. Das Zooteam hofft, dass die Wunde bald verheilt ist: „Das Jungtier steht unter tierärztlicher Beobachtung. Eine Behandlung ist zurzeit nicht möglich, da unser Eingreifen zu viel Stress und ein großes Risiko für die gesamte Familie bedeuten würde.“ Während der Wasserschweinnachwuchs auch schon Obst und Gemüse zu sich nimmt, ernähren sich die Hyänenjungtiere nur von Muttermilch. Aber wenn Mutter Lulonga sich stärkt, begleiten die Jungen sie und liegen zu ihren Pfoten. Übrigens ist das Fell der jungen Hyänen noch ganz schwarz, erst in den nächsten Wochen erscheinen nach und nach die charakteristischen Punkte der Tüpfelhyänen.  

 

Wissenswertes zum Wasserschwein (Hydrochoerus hydrochaeris)

Das Wasserschwein ist das größte aller Nagetiere. Es lebt in Südamerika von Panama bis Nordwestargentinien in unterholzreichen Wäldern mit Gewässern und Sümpfen. Das Wasserschwein hat eine Körperlänge von 100 bis 130 Zentimetern und kann ein Gewicht bis 70 Kilogramm erreichen. Es ernährt sich hauptsächlich von Kräutern, Gräsern und Baumrinde. Das tagaktive Nagetier lebt in kleineren Gruppen von drei bis 30 Tieren. Die Gruppen haben bestimmte Plätze an geschützten Uferstellen, zu denen sie sich immer wieder zurückziehen. Bei Gefahr suchen die ausgezeichneten Schwimmer und Taucher allerdings nicht diese Stellen auf, sondern flüchten mit durchdringendem Geschrei ins Wasser. An Land sind die Riesennager meist sehr gemütlich unterwegs. Wenn es allerdings notwendig ist, können sie auch gewaltige Sätze machen. Nach einer Tragzeit von 140 bis 160 Tagen bringen die Weibchen zwei bis sieben Jungtiere pro Wurf zur Welt.

 

Wissenswertes zu den Tüpfelhyänen

Tüpfel- oder auch Fleckenhyänen sind die größte Hyänenart. Ihren Namen verdanken sie den dunkelbraunen Tupfen auf ihrem Fell. Sie leben in großen Rudeln von bis zu 100 Tieren südlich der Sahara (Afrika) im offenen Buschland. Das Kommando über ein Rudel führt ein dominantes Weibchen, das ihren Anführerstatus in einer Art „Adelshierarchie“ an ihre Nachkommen weitergibt. Das Zentrum eines Hyänen-Territoriums bildet der Bau, in dem nur Weibchen mit ihren Jungtieren leben, die bereits voll entwickelt auf die Welt kommen. Tüpfelhyänen sind nur bedingt Allesfresser: Auf ihrem Speiseplan stehen vorwiegend Gazellen, Antilopen und Zebras, die sie allein oder in kleinen Gruppen jagen. Ihr Gebiss, Kiefer und Kaumuskulatur zählen zu den stärksten des Tierreichs.