Schimpansen- Nachwuchs zu Weihnachten

Passend zum Fest der Liebe kam am vergangenen Montag ein Schimpansenjungtier zur Welt. Augenscheinlich ist es wohlauf und die routinierte Mutter Vakanga kümmert sich liebevoll um den Nachwuchs. Während der Weihnachtsfeiertage hat der Zoo Osnabrück geöffnet und lockt an Heiligabend mit Programm an den Schölerberg.

Am vergangenen Montagmorgen, 19. Dezember, wuchs die Schimpansenfamilie im Zoo Osnabrück: Weibchen Vakanga brachte nach rund acht Monaten Tragzeit ein Jungtier zur Welt. „Als wir wie jeden Morgen zuerst einmal bei den Schimpansen schauten, ob es allen gut geht, war die Freude schnell groß – Vakanga hielt ein Neugeborenes im Arm und hat es uns regelrecht präsentiert“, berichtet Tierpfleger Alexander Nolte, der gemeinsam mit seinem Kollegen Jonas Linke den Nachwuchs entdeckte. Die fast 28-jährige Vakanga gilt unter Tierpflegern und Biologen am Schölerberg als erfahrene und routinierte Mutter, schließlich war dies ihre sechste Geburt. Die älteren Geschwister Tamika (8 J.) und Mshangao (3 J.) halten sich viel in der Nähe ihrer Mutter und ihres jüngsten Familienmitglieds auf. „Mshangao darf sogar noch ab und zu bei Vakanga trinken. Jetzt wird aber wohl der Abnabelungsprozess für ihn starten“, weiß Tobias Klumpe, Zoologische Leitung. Schimpansen haben eine vergleichsweise lange Kindheit und werden die ersten vier bis fünf Jahre gesäugt, sofern keine jüngeren Geschwister zur Welt kommen. 

„Vakanga kümmert sich toll um das Jungtier, dem es augenscheinlich gut geht. Eine tierärztliche Untersuchung kann allerdings – wie immer bei den Schimpansen – nicht durchgeführt werden. Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist eng und Vakanga würde das Jungtier nicht aus der Hand geben“, berichtet der Biologe weiter. Somit müssen sich Tierpfleger, Biologen und Veterinäre zunächst auf ihre Beobachtungen verlassen. Auch das Geschlecht des jüngsten Westafrikanischen Schimpansen wissen sie daher noch nicht. Meist sehen die Tierpfleger zufällig, welches Geschlecht das Jungtier hat, wenn die Mutter es einmal andersherum hält. Die meiste Zeit jedoch klammert es sich bäuchlings am Bauch der Mutter fest. Erst, wenn sie das Geschlecht wissen, gehen die Tierpfleger auf die Suche nach einem geeigneten Namen für den Schimpansen. Mit etwas Glück können Besucher den Nachwuchs entdecken: Aufgrund der kalten Temperaturen halten sich die Schimpansen zumeist in der großen Halle des Schimpansenhauses auf. Neben Vankanga (27 J.) und ihrem Jungtier leben dort die Weibchen Vanessa (40 J.), Buba (20 J.), Tisa (20 J.), Amelie (14 J.) und Tamika (8 J.) sowie die männlichen Schimpansen Lome (21 J.), Lobo (18 J.), Helmut (8 J.), Mshangao (3 J.), sowie Kiano (8 Monate). 

Programm an Heiligabend und Öffnung an Feiertagen
Auch an Heiligabend hat der Zoo geöffnet und Besucher können ihr Glück im Schimpansenhaus versuchen. Der Zoo Osnabrück hält noch ein besonderes Geschenk bereit: Kinder bis 16 Jahre erhalten am 24. Dezember freien Eintritt in den Zoo und ab 11:15 Uhr sorgen „Frank und seine Freunde“ am Löwenrondell für weihnachtliche Stimmung mit Tanz und Gesang. An Heiligabend schließt der Zoo Osnabrück um 14 Uhr (Kassenschluss 13 Uhr). Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag (25. und 26.12.) hat der Zoo dann wieder regulär von 9 bis 17 Uhr geöffnet, Kassenschluss ist eine Stunde vorher. 


Wissenswertes zu Schimpansen (Pan troglodytes)
Schimpansen leben in Zentral- und Westafrika in Berg- und Trockenwäldern sowie in der Savanne. Sie haben eine Standhöhe von bis zu 140 Zentimetern und wiegen zwischen 30 und 65 Kilogramm. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von Blättern, Knospen, Früchten und Fleisch. Schimpansen sind gute Kletterer. Mit Vorliebe laufen sie auf allen Vieren, wobei sie sich auf den Fingerknöcheln abstützen. Sie leben im Familienverband, in dem es sehr temperamentvoll zugeht. Die Freude am Spiel und an harmlosen Neckereien ist stark ausgeprägt. Als Hordenführer fühlt sich das Männchen für den Schutz der Seinen verantwortlich. Schimpansen eignen sich nicht nur sehr schnell einen großen Erfahrungsschatz an, sie sind auch ausgezeichnete Beobachter und Künstler in der Herstellung selbst gefertigter Werkzeuge. Der Westafrikanische Schimpanse ist eine der vier Unterarten der Schimpansen. Sie gelten als gefährdet aufgrund von Wilderei, Jagd, Regenwaldzerstörung und der landwirtschaftlichen Entwicklung.