Orang-Utan Damai erkundet Außengehege

Orang-Utan Männchen Damai, das vor über vier Monaten in den Zoo Osnabrück zog, erkundet immer häufiger die Außengehege im „Orang-Utan Dschungeltempel“. Über ein Kontaktgitter lernt er bereits seine Artgenossen Buschi und Astrid sowie die drei Weißwangen-Schopfgibbons kennen. Im Frühling soll Orang-Utan-Weibchen Dayang als Partnerin für Damai in den Zoo Osnabrück kommen.

Im vergangenen November kam der Borneo-Orang-Utan Damai aus dem ungarischen Zoo Sóstó nach Osnabrück und zeigte sich anfangs sehr zurückhaltend. Nun erobert er immer häufiger sein separates Außengehege im „Orang-Utan Dschungeltempel“ und ist für Besucher passend zu den Osterferien häufiger gut zu sehen. Dabei macht er auch Bekanntschaft mit den Osnabrücker Orang-Utans Buschi und Astrid sowie mit den drei Weißwangenschopfgibbons: „Momentan lassen wir die Tiere häufiger in direkt benachbarte Außengehege. Durch ein Gitter getrennt können sie sich näher kennenlernen und gegenseitig beobachten. Damai scheint recht interessiert an Buschi und Astrid und schaut sich genau an, wie seine Artgenossen reagieren“, erklärt Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück. Zunächst erkundet der 14-jährige Damai die einzelnen Bereiche aber alleine: „Damai ist immer noch etwas zurückhaltend und beobachtet seine Umgebung sehr genau. Er sucht sich gerne einen Platz weit oben in den Gehegen, von dort hat er eine gute Aussicht über alles“, erklärt Wulftange weiter. Auch Besucher können Damai nun immer häufiger entdecken und zusehen, wie sich der 14jährige Orang-Utan durch sein neues Zuhause schwingt.

 

Weiblicher Zuwachs für Damai

Im Frühjahr soll außerdem das 12 Jahre alte Orang-Utan Weibchen Dayang aus dem niederländischen Zoo Apeldoorn an den Schölerberg ziehen: „Wir hoffen, dass sich Damai und Dayang gut verstehen und langfristig auch Nachwuchs bei den Menschenaffen zeugen“, berichtet Andreas Wulftange. Jungtiere bei den Borneo-Orang-Utans sind sehr wichtig, denn die Menschenaffen gelten laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „vom Aussterben bedroht“. Eine wissenschaftlich begleitete Nachzucht bei den Primaten ist daher ein wichtiger Bestandteil der Arterhaltung.

 

Fütterungen und Kommentierungen während der Osterferien

Wenn Besucher Damai und die anderen Menschenaffen während der Osterferien besuchen, können sie außerdem Wissenswertes zu vielen Tierarten erfahren. Während der Ferien berichten die Zoopädagogen täglich spannende Geschichten zu den Zoobewohnern. Außerdem gibt es kommentierte Fütterungen: zum Beispiel bei den Seehunden und Pinguinen. Alle Programmpunkte und die genauen Zeiten erhalten Besucher an der Zookasse oder online unter www.zoo-osnabrück.de.


Wissenswertes zu Orang-Utans (Pongo)

Es gibt zwei Unterarten des Orang-Utans: den Borneo Orang-Utan und den Sumatra Orang-Utan. Die Menschenaffen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 100 bis 150 Zentimetern und eine Standhöhe von 110 bis 140 Zentimetern. Sie wiegen zwischen 30 und 100 Kilogramm. Der Name „Orang-Utan“ leitet sich ab aus dem Malaiischen und bedeutet so viel wie „Waldmensch“. Das lange Fell der Menschenaffen ist ein Schutz gegen Regen.

Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht – der Sumatra Orang-Utan bereits seit 2000, der Borneo Orang-Utan seit 2016. Der Bestand schwindet ist so stark geschrumpft, da der Lebensraum der Menschenaffen durch den Menschen zerstört wird und zudem Jungtiere für den Handel gefangen werden.

 

Hintergrund Osnabrücker Orang-Utans

Orang-Utan Buschi wurde 1971 im Zoo Osnabrück geboren – er war der erste Menschenaffe, der am Schölerberg zur Welt kam. Seine Mutter Suma nahm ihn nicht an, weshalb er von Krankenschwestern des Kinderhospitals versorgt wurde. Buschi ist ein Hybrid aus Borneo- und Sumatra-Orang-Utan. Da dies unterschiedliche Unterarten sind, darf zur Arterhaltung mit ihm nicht gezüchtet werden. Weibchen Astrid wurde 1983 im Zoo Rotterdam geboren. Seit 2007 lebt sie gemeinsam mit Buschi in Osnabrück. Ihr Zuhause, der „Dschungeltempel“, wurde für 1,4 Millionen Euro umgebaut und deutlich vergrößert. Der Umbau wurde 2017 abgeschlossen.