Neue Insel für die Klammeraffen

Wer den 1. Mai für einen Ausflug in den Osnabrücker Zoo nutzt, kann die Braunkopfklammeraffen nun besonders gut beobachten – dank des „Fördervereins Osnabrücker Zoo e.V.“. Denn der spendete dem Zoo 11.000 Euro für den Umbau der Klammeraffenanlage.

Eine neue Insel bekamen die Klammeraffen.

Besucher des Osnabrücker Zoos kommen an ihnen nicht vorbei: Braunkopfklammeraffen. Denn die neun Primaten, die zu einer vom Aussterben bedrohten Art gehören, bilden zusammen mit den Flamingos und Präriehunden das Empfangskomitee. „Die schwarzen Klammeraffen mit ihren überlangen Armen sind aus dem Zoo nicht wegzudenken“, so Diana Coppenrath, Vorsitzende des Fördervereins. „Wir haben uns sehr gefreut, den flinken Kletterakrobaten zu einem schöneren und größeren Zuhause verhelfen zu können.“ Der Förderverein wurde 1999 gegründet, um Mittel für den Zoo zu beschaffen. Der 32 Mitglieder starke Verein spendet dem Zoo regelmäßig und konnte im vergangenen Jahr 11.000 Euro für den Umbau der Klammeraffenanlage überreichen. „Der Zoo muss sich praktisch selbst finanzieren, da er kaum kommunal bezuschusst wird“, erklärt Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann. „Über so viel Unterstützung freuen wir uns doppelt – und die Klammeraffen auch!“

 

Doppelt so große Außenanlage

Insgesamt arbeiteten 12 Zoo-Handwerker drei Monate lang an der Anlage. Dank des Fördervereins Osnabrücker Zoo e.V. ist die Außenanlage mit 185 m2 nun doppelt so groß wie zuvor. „Die beiden ursprünglichen Inseln verbindet jetzt eine Sumpfzone, in der Berberitzen und Schilf wachsen. Zudem ist links davon eine weitere Insel angelegt worden“, erläutert Oliver Schüler, als Revierleiter des Unterirdischen Zoos auch zuständig für die Klammeraffen. Seile, auf denen die Primaten ihre Kletterkünste beweisen können, führen von einer Insel zur anderen. Die somit gewonnen neuen Klettermöglichkeiten, auch ein Baum gehört neuerdings dazu, sind für die Klammeraffen besonders interessant: Denn wie ihre Artgenossen in den Regenwäldern Kolumbiens halten sich die Osnabrücker Braunkopfklammeraffen eher in den höheren Bereichen ihrer Anlage auf. Die beiden Männchen und fünf Weibchen klettern und balancieren mit Hilfe ihres langen Greifschwanzes über die Seile oder liegen ganz entspannt im Gras oder auf den hohen Plattformen in der Sonne. Auch die zwei im April und Februar geborenen Jungtiere werden sicherlich bald die neuen Klettermöglichkeiten austesten, allerdings verbringen sie ihre ersten zehn Lebensmonate hauptsächlich festgeklammert am Bauch oder Rücken der Mutter.

 

Naturnaher Boden für geringeren Wasserverbrauch

„Auf der Besucherseite macht sich der Umbau auch bemerkbar“, erklärt Schüler. „Statt der Eisenträger als Anlagenbegrenzung schmücken jetzt Felsen und Robinien die Begrenzung“. Das Klammeraffenhaus selbst wurde ebenfalls umgebaut. „Zuerst haben die Handwerker in der Innenanlage die Scheiben versetzt – allein dadurch konnten wir den Raum um 20 Prozent vergrößern“, erklärt Schüler. Um diesen Bereich möglichst naturnah zu gestalten, wurde der Boden verändert: Über ein Abfluss-System und Vlies wurden ganze Tannen gelegt und darauf Fichtenrinde verteilt – so entsteht ein eigener biologischer Kreislauf. Nicht nur die Affen profitieren von dem naturnahen Boden: Das Klammeraffenhaus ist nun auch in Hinblick auf den Wasserverbrauch umweltschonender. Denn der Boden muss nicht mehr aufwändig mit viel Wasser gereinigt werden, stattdessen wird zum Säubern lediglich die oberste Schicht abgetragen.

 

 

Wissenswertes zu Klammeraffen 

Braunkopfklammeraffen haben dunkles Fell, lange, dünne Arme und Beine und einen langen Schwanz. Sie sind die „Artisten“ unter den Affen. Mit ihren langen Armen und Beinen können sie sich sehr gut von Ast zu Ast hangelnd fortbewegen. Außerdem haben sie einen Greifschwanz, an dessen Spitze sich Schwielen befinden. Damit können die Affen ihren Schwanz wie eine zusätzliche Hand zum Greifen benutzen. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt etwa 40 bis 54 und die Schwanzlänge 60 bis 80 Zentimeter. Braunkopfklammeraffen leben in südamerikanischen Regenwäldern. Sie sind vom Aussterben bedroht.