Happy Birthday, Buschi und Yaro!

Ein alter Herr und ein junger Rabauke feiern am 21.12. im Zoo Osnabrück Geburtstag: Während Orang-Utan Buschi mit nun 50 Jahren schon zu den Greisen zählt, ist Elefantenbulle Yaro mit einem Jahr noch grün hinter den großen Elefantenohren. Gemeinsam laden sie ihre Fans ein, Gutes für die Zootiere zu tun – mit Patenschaften oder Spenden.

„Unser Orang-Utan Buschi ist wohl der berühmteste Zoobewohner im Zoo Osnabrück“, vermutet Tobias Klumpe, Zoologische Leitung und zuständig für die rothaarigen Menschenaffen. Buschi kam 1971 im Zoo Osnabrück zur Welt und wurde zunächst von Menschenhand großgezogen, da seine Mutter ihn nicht versorgen wollte. So verbrachte er die ersten Monate in der benachbarten Kinderklinik, wo die Krankenpflegerinnen ihn versorgten. Im Anschluss kehrte er in den Zoo Osnabrück zurück, wo die Tierpfleger ihn großzogen, er aber auch mit zwei Gorillakindern und später wieder mit seiner Mutter lebte. Viele Osnabrücker sind mit ihm groß geworden, hatten ihn als Baby sogar auf dem Arm oder spielten mit ihm auf einer Zoowiese. „Aus dem kleinen Affenbaby ist allerdings ein stattlicher Orang-Utan-Mann geworden und inzwischen hat er das Greisenalter erreicht. Im Moment geht es ihm gut, aber er ist schon nicht mehr so agil und fit wie früher“, so Klumpe. Da nimmt Buschi lieber den unteren Durchgang zwischen Innen- und Außenbereich, anstatt sich in die Höhe zu schwingen. Zwei Dinge macht er aber immer noch besonders gerne: Beobachten und malen. „Orang-Utans beobachten gerne ihre Umgebung, da ist Buschi keine Ausnahme. Besonders gerne schaut er den Besuchern oder auch den Handwerkern zu, das findet er sehr spannend. Und natürlich malen wir auch noch mit ihm, reichen ihm Pinsel mit Farbe, die er dann auf die Leinwand bringt“, berichtet seine Tierpflegerin Heike Läkamp. Zu seinem Lieblingsessen gehören Möhren, aber auch Rote Beete, die er eigenhändig vorher schält. Dabei bleibt Buschi lieber für sich anstatt mit Partnerin Astrid zu kuscheln – er ist halt ein Einzelgänger. Hauptpate Matthias Gehrmeyer, Geschäftsführer der Firma Gehrmeyer Orthopädie- und Rehatechnik, schenkte Buschi zum Geburtstag eine neue Decke, denn der Orang-Utan liebt es sich in eine Decke gekuschelt zum Schlafen zurückzuziehen.

Yaro im Entdecker- und Quengelalter

Während Buschi sein Rentnerdasein genießt, entwickelt sich der junge Yaro zum aufgeweckten Kleinkind, wie Nils Schröer, Tierpfleger im Elefantenhaus beschreibt. „Yaro ist unglaublich aktiv und naseweis. Er interessiert sich schon für das sogenannte medizinische Training, fordert Minh-Tan zu kleinen Rangeleien heraus oder kebbelt mit Schwester und Ziehmutter Sita und probiert neue Leckerein aus, die aber manchmal noch zu groß für ihn sind.“ So versucht Yaro die leckeren Runkeln zu knacken – doch wo die großen Elefanten sich einfach draufstellen, um das Gemüse klein zu kriegen, ist Yaro dafür einfach noch zu klein und „leicht“. „Dafür knabbert er schon an Heu, Ästen und Pellets – aber Milch von seiner Mutter darf es natürlich auch noch sein. Und wenn er die nicht bekommt, dann schreit er auch schon mal lautstark“, lacht Schröer. Im Vergleich zum inzwischen 4jährigen Minh-Tan sei Yaro sehr viel mutiger. So rennt er auch schon alleine zum Wasserbecken und planscht dort bei gutem Wetter oder schleudert in der Lehmgrube Lehm hin und her. Neuerdings läuft er auch schon alleine über die Anlage. „Zwischendurch will er dann aber doch wieder zu Mutter Douanita. Sie passt auch gerade in ungewohnten Situation sehr auf ihn auf. Wenn irgendetwas unheimlich erscheint, holt sie ihn sofort zu sich.“ Beim medizinischen Training macht Yaro bereits kleine Fortschritte, weiß Schröer: „Das Training machen wir, damit kleinere tierärztliche Untersuchungen für beide Seiten komfortabel und angenehm verlaufen. So lernt Yaro sich zum Beispiel seitlich an das Tor zu stellen, falls wir ihn mal untersuchen müssen, oder den Rüssel zu geben, für die Rüsselspülung. Alles natürlich freiwillig und nur gegen Belohnungen.“ Auch seine Vorderfüße gibt Yaro schon kurz ans Tor, für die spätere Fußpflege. Im nächsten Schritt üben seine Pfleger mit ihm etwas mehr Geduld beim Training und die einzelnen Positionen etwas länger zu halten. Neben Yaro leben noch Mutter Douanita, Schwester Sita, Bruder Minh-Tan und Vater Luka im Zoo Osnabrück. Bei den Orang-Utans leben noch Damai und Dayang in einem separaten Bereich.

Wer den beiden Geburtstagskindern etwas Gutes tun möchte, kann für sie eine Teilpatenschaft abschließen oder Spenden tätigen. Alle Spender über 50 Euro kommen in einen großen Lostopf und haben die Chance auf einen besonderen Gewinn. Weitere Informationen zu den Geburtstagskindern sind auf der Homepage des Zoos zu finden.

Corona-Hinweis

 Aktuell gilt im Zoo Osnabrück die 2G-Regel. Die Tierhäuser sind zurzeit wieder geöffnet und mit FFP2-Maske zugänglich. Neue Corona-Vorgaben für den Zoobesuch finden Sie hier.