Erstes Treffen für Sumatra-Tiger Tilak und Diana

Nachdem die Tigerkater zwischen dem Zoo Osnabrück und Zoo d’Amiens Métropole vor zwei Wochen zur Arterhaltung getauscht wurden, trafen letzte Woche in Osnabrück erstmals Tigerkater Tilak und Tigerkatze Diana aufeinander. Ein spannender Moment, denn bei Tigern kann so ein Kennenlernen sehr ruppig verlaufen.

„Nach seiner Ankunft im Zoo Osnabrück hatte Tigerkater Tilak erstmal seinen eigenen Innenbereich und einen eigenen, kleineren Außenbereich kennenlernen können. Auch auf die große Außenanlage ging es für ihn bereits“, erläutert Tobias Klumpe, Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. Ein erstes Aufeinandertreffen mit Katze Diana gab es im zunächst am sogenannten Schmusegitter, an dem neue Tiere getrennt durch ein Gitter ersten Kontakt aufnehmen können. „Am Gitter können sich die Tiere erstmal beschnuppern. Wir waren mit der Reaktion der beiden Tiger soweit zufrieden und da Diana bereits nach Tilak rief, haben wir uns letzte Woche dazu entschlossen, die beiden zusammenzulassen,“ so der Biologe.

Mutige und selbstbewusste Diana

Am Mittwochmorgen war es dann soweit: Diana befand sich im Außengehege, Tilak im eigenen Innenbereich und die Zoomitarbeiter zogen die Schieber dazwischen hoch. „Diana zeigte sich sehr selbstbewusst: Als Tilak nicht raus kam, sprang sie kurzerhand in sein Innengehege und begrüßte ihn kurz“, berichtet Daniel Chirico, Revierleiter und Tierpfleger bei den Sumatra-Tigern. „Diana ging daraufhin wieder auf die Außenanlage und der Kater folgte ihr kurze Zeit später. Draußen begrüßten sie sich erneut, rieben die Schnauze aneinander. Kurz danach kam es zu einer für Tiger kleineren Auseinandersetzung und anschließend ruhte sich jeder erstmal an verschiedenen Stellen aus.“

Auseinandersetzungen bei Tigern normal

Derartige Auseinandersetzung sind für Tiger und viele andere Tiere normal. „Sie mögen für uns Menschen heftig aussehen, aber die Intensität müssen wir entsprechend der Tierart interpretieren. Hier war noch alles im Rahmen“, beurteilt Biologe Klumpe. Nach zweieinhalb Stunden gingen die Tiere noch einmal aufeinander zu und Diana unterwarf sich Tilak. Ein gutes Zeichen, damit Hierarchien geklärt sind, so Klumpe. Danach trennten die Zoomitarbeiter die zwei Raubtiere wieder komplett. „Wir möchten nun, dass sich beide wieder etwas beruhigen und entspannen, bevor wir in den nächsten Tagen je nach Situation ein weiteres Treffen ermöglichen. Das ist ein sehr dynamischer Prozess, der uns noch mehrere Wochen begleitet, und weitere Auseinandersetzungen können folgen“, beschreibt Klumpe. Für Besucher heißt das, dass immer mal wieder nur eine der Großkatzen zu sehen ist oder auch mal der Durchgang am Innengehege gesperrt sein könnte. „Die Tiere brauchen nun Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen und diese Zeit geben wir ihnen natürlich“, so Klumpe.