Erste Tiergeburt des Jahres

Die erste Tiergeburt des Jahres 2021 gab es im Zoo Osnabrück bei den Kirk-Dikdiks, eine der kleinsten Antilopenarten der Welt. Das kleine Säugetier ist ein Weibchen und hat auch schon einen Namen bekommen. Besucher werden sich leider noch gedulden müssen, bis sie das flinke Jungtier zu Gesicht bekommen. Denn der Zoo Osnabrück muss weiter geschlossen bleiben und ist nach wie vor für die Versorgung seiner Tiere auf Hilfe angewiesen.

Ein Weg, den Zoo und auch seine neueste Bewohnerin zu unterstützen, ist die Jahreskarte 2021 schon jetzt zu erwerben, die bis zum 1. April 2022 gültig ist. Spätestens im April 2021 hofft der Zoo wieder Besucher empfangen zu dürfen. Mit etwas Glück können sie dann das junge Kirk-Dikdik Weibchen beobachten, das am 6. Januar zur Welt kam. „Kirk-Dikdiks gehören mit einer Schulterhöhe von bis zu 40 Zentimetern zu den kleinsten Vertretern der Antilopen“, erklärt Andreas Wulftange, zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. „Sie haben eine braune Fellfarbe und ganz kleine Hörner, die sogar kürzer als ihre Ohren sind. Eine Besonderheit ist ihr Sozialverhalten: Denn im Gegensatz zu vielen anderen Säugetieren leben Kirk-Dikdiks monogam und bleiben in der Regel ein Leben lang als Paar zusammen.“ Das Pärchen im Zoo Osnabrück hatte bereits im vergangenen Juli ein männliches Jungtier bekommen. Dass nun bereits eine weitere Geburt folgte, hat den Zoo zunächst vor eine Herausforderung gestellt. „In der Natur werden Jungtiere nach etwa acht bis neun Monaten von ihren Eltern entwöhnt und müssen das Zuhause verlassen. Im Zoo geben wir sie zu diesem Zeitpunkt an einen anderen Zoo ab. Allerdings warten wir zurzeit auf eine Empfehlung des europäischen Zuchtprogramms, in welchem Zoo das Männchen am besten aufgehoben ist. Deshalb ist es noch bei seiner Familie und wir beobachten jetzt ganz genau, ob es auch mit dem neuen Nachwuchs weiterhin von seinen Eltern akzeptiert wird. Bisher verträgt sich die Gruppe glücklicherweise weiterhin sehr gut,“ so Wulftange.

Harmonische Kirk-Dikdik-Familie

Auch bei den Tierpflegern sorgt die Harmonie in der Gruppe für Erleichterung. „Wir haben hier jetzt eine kleine Kirk-Dikdik Familie im Zoo“ freut sich Kerstin Seifert, Revierleiterin und Tierpflegerin im Zoo Osnabrück. „Mit der Geburt des Weibchens im Januar hatten wir erst die Sorge, dass das ältere Männchen weiter bei der Mutter trinken möchte und die Kleine nicht genug abbekommt, aber das ist zum Glück nicht passiert. Das Neugeborene trinkt ganz ohne brüderliche Konkurrenz und ist wohl auf. Wir haben ihr den Namen ‚Nyah‘ gegeben. Das bedeutet ‚kleine Schwester‘ und erschien uns sehr passend. Denn so häufig gibt es bei Kirk-Dikdiks schließlich keine Geschwister, die zusammen bei ihren Eltern leben.“ Kirk-Dikdiks sind sogenannte Ableger, das heißt, dass sie die ersten zwei Wochen an einer Stelle liegen bleiben und dort von der Mutter gesäugt werden. Aber Nyah ist recht munter und erkundet auch schon gerne ihre Umgebung.

Aktuell sind die kleinen Antilopen in ihrem Winterquartier, das in Hanglage unterhalb des Löwenbereichs liegt, wie Kerstin Seifert erklärt: „Wir haben dort ein Gehege mit einer Art Wintergarten. Im Winter ist das ideal für unsere Kirk-Dikdiks, denn draußen ist es ihnen zu kalt. Drinnen können wir es ihnen schön warm machen und sie bekommen dort auch viel Tageslicht. Allerdings können Besucher dort nicht hinunter, die Tiere leben aktuell sozusagen hinter den Kulissen.“ Wenn im Frühjahr die Besucher zurück in den Zoo dürfen, können sie die Kirk-Dikdiks in ihrer Außenanlage beobachten. Bis dahin benötigt der Zoo jedoch weiterhin Unterstützung. Denn ohne Eintrittsgelder fehlen die wichtigen Einnahmen, um die Tiere weiterhin versorgen zu können. Auf der Homepage des Zoos kann weiterhin gespendet oder auch die verlängerte Jahreskarte 2021 erworben werden.


Wissenswertes zu den Kirk-Dikdiks (Madoqua kirkii)

Das Verbreitungsgebiet des Kirk-Dikdik liegt in Ost- und Südwestafrika. Sie sind eine der kleinsten Antilopenarten Afrikas und können zum Schutz vor Hitze die Atemluft in der verlängerten Nase kühlen. Aufgrund der Nasenform werden sie auch Zwergrüssel-Dikdiks genannt. Sie werden bis zu 5,5 Kilogramm schwer und bis zu 40 Zentimetern hoch (Schulterhöhe). Die Säugetiere ernähren sich überwiegend von Gräsern, Kräutern, Blättern und jungen Trieben, vereinzelt stehen auch Früchte auf dem Speiseplan. Dikdikpaare leben monogam und bekommen nach einer Tragzeit von sechs Monaten je ein Jungtier. Junge Männchen suchen sich, wenn sie von ihrem Vater vertrieben wurden, schnell eine Partnerin, auch wenn sie selbst noch nicht geschlechtsreif sind.