Dusche und Eis für Erdmännchen & Co.

Wie verbringen eigentlich Pinguine, Erdmännchen & Co. die heißen Hundstage? Im Zoo Osnabrück sorgen die Tierpfleger nicht nur für ausreichend Schattenplätze und Trinkwasser, sondern auch für so manche Erfrischung zwischendurch.

„Grundsätzlich ist es natürlich wichtig den Tieren ausreichend Schatten und Trinkwasser zur Verfügung zu stellen, dann regeln die Tiere auch viel alleine. Insbesondere die nordischen Tierarten verbringen tagsüber die meiste Zeit schlafend im Schatten und werden erst gegen Abend aktiver“, berichtet Tobias Klumpe, Biologe und wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück. Doch bei den aktuell herrschenden Temperaturen greifen die Zoomitarbeiter noch weiter in die Trickkiste und sorgen für zusätzliche Erfrischungen für die Tiere. Den Humboldtpinguinen, die zwar in ihrer Heimat Peru und Chile auch an wärmere Temperaturen gewöhnt sind, wird es aktuell auch ein bisschen zu warm, obwohl sie ein großes Wasserbecken haben. Deswegen haben die Tierpfleger ihnen eine erfrischende Dusche aufgebaut: „Ein Sprinkler sprüht feine Wassertropfen zusätzlich auf die Anlage. Manche Tiere stellen sich direkt darunter, andere genießen die kühlere Luft in der Nähe der Dusche. Besonders in den Nachmittagsstunden nutzen die Pinguine das Angebot gerne“, berichtet Kirsten Bischoff, Revierleiterin und Tierpflegerin im Vogelrevier. Auch die Flachlandtapire freuen sich über eine kühle Dusche, allerdings dürfen die Tierpfleger die südamerikanischen Tiere nur im Schatten duschen, da die Tiere sonst schnell Sonnenbrand bekommen. Besonders Jungtier Mateo flitzt begeistert durch die Wassertropfen. Die Asiatischen Elefanten dagegen sind von dem kühlen Nass bei der Hitze nicht so angetan: „Unsere Elefanten haben zwar zwei große Pools und wir bieten ihnen auch Duschen an, aber wenn es so heiß ist, ist ihnen der Temperaturunterschied zum Wasser zu groß. Da suhlen sie sich lieber in der nassen Lehmkuhle und schützen so auch ihre Haut vor der Sonne“, berichtet Klumpe.

 

Auch afrikanische Tiere genießen Abkühlung

Selbst afrikanische Tiere wie die Erdmännchen freuen sich bei den Temperaturen über eine Erfrischung: „Unsere Erdmännchen und die Zebramangusten planschen zurzeit auch gerne in Wassertrögen“, berichtet Klumpe. Orang-Utan Buschi und seine Artgenossen Astrid, Damai und Dayang genießen ebenfalls kleine Abkühlungen: „Hier servieren wir Obst und Gemüse zum Frühstück an warmen Tagen manchmal in einem Wasserbottich. Die Menschenaffen stecken dann gerne ihre Arme ins Wasser, um das Futter herauszuangeln. Buschi kippt den Trog aber anschließend auch gerne um“, schmunzelt Tierpflegerin Cathy George. Nordische Tierarten wie die Vielfraße oder die Schwarzbären verbringen die meiste Zeit des Tages im Schatten oder auch im kühlen Nass: „Gerade unsere Schwarzbären Lea und Theo lieben es in ihrem Teich zu planschen. Da füttern die Tierpfleger häufig im Wasser und werfen Fisch, Obst und Gemüse in den Teich hinein, wo die Bären dann schwimmend nach dem Futter angeln“, so Klumpe.

 

„Eisbomben“ und kommentierte Fütterungen

Eine Erfrischung von Innen gibt es auch regelmäßig für verschiedene Tiere: Als „Eisbombe“ reichen die Tierpfleger Elefanten, Vielfraßen, Bären & Co. gefrorenes Futter. Ob eisiges Obst, Gemüse, Fleisch oder auch Fisch – das ist bei den meisten Säugetieren sehr beliebt bei der Hitze, wie bei Menschen das Speiseeis. Von dem tierischen Abkühlungsprogramm profitieren nicht nur die Zoobewohner, sondern auch Besucher, die sich die Aktionen anschauen können. Zusätzlich finden zurzeit täglich Fütterungen und Kommentierungen bei verschiedenen Tieren im Zoo statt, bei denen die Zoopädagogen aus der Tierwelt berichten. Das genaue Programm ist an der Kasse oder unter www.zoo-osnabrueck.de/preise-infos erhältlich.