Dringende Beschlüsse für Zoozukunft und Tierwohl

Am Dienstag, den 10. November hatte die Zoogesellschaft Osnabrück e.V. zur Mitgliederversammlung geladen. Wichtige Abstimmungen für die Zoozukunft und das Tierwohl standen auf der Agenda, weswegen der Verein an dem Termin trotz der Corona-Situation festhielt. Die Versammlung fand mit einem umfangreichen Hygienekonzept, reduzierter Tagesordnung und mit Zustimmung der Stadt Osnabrück statt.

„Wir haben im Präsidium intensiv über die Durchführung der Versammlung diskutiert und es uns nicht leichtgemacht. Am Ende war jedoch klar, dass wir die zwingend notwendigen Beschlüsse unbedingt jetzt fassen müssen, um den Zoo zukunftssicher aufzustellen und das Tierwohl an wichtigen Stellen schnellstmöglich zu verbessern“, betont Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Präsident der Zoogesellschaft. Gleichzeitig sei in der niedersächsischen Corona-Verordnung unter §9 Absatz 2 festgehalten, dass eingetragene Vereine mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen tagen dürfen. Bei den dringenden Abstimmungen ging es um einen Forderungsverzicht der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. gegenüber der Zoo Osnabrück gGmbH in Höhe von etwa 955.000 Euro. Außerdem mussten zwei Erbschaften in Höhe von 2,2 Millionen Euro vom Verein an die gGmbH übertragen werden. „Diese beiden Punkte waren so wichtig, weil wir in den Startlöchern für die Errichtung der ‚Wasserwelten‘ stehen. Ohne die Beschlüsse hätte die gGmbH keine Bauaufträge erteilen können. Ist der Bau jedoch nicht bis Juni 2022 abgeschlossen, wären die Erbschaft sowie die Förderung über 1 Million Euro durch die N-Bank in Gefahr, da beide diesen Zeitrahmen vorgeben“, erläutert Brickwedde. Dann hätte der Zoo die Verbesserung der Haltung von Seelöwen, Seehunden und Pinguinen nicht umsetzen können. Die anwesenden 64 Mitglieder stimmten den Beschlüssen einstimmig zu.

Umfangreiches Hygienekonzept in der OSC-Sporthalle

„Während der Corona Pandemie ist eine Mitgliederversammlung natürlich mit neuen organisatorischen Herausforderungen verbunden. Wir konnten uns aber seit mehreren Wochen auf diese Situation einstellen und haben ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt, das eine sichere Durchführung für unsere Mitglieder gewährleistete“, betont Brickwedde. Zu dem Hygienekonzept gehörte unter anderem die Buchung der großen OSC-Sporthalle, die Datenerfassung der etwa 70 Anwesenden (mit Gästen), feste Einzelsitzplätze mit 2 Metern Abstand zur nächsten Person, eine Maskenempfehlung – auch am eigenen Sitzplatz – und ein geregelter Ein- und Auslass. Zudem gab es ausreichend Desinfektionsmittel, die Halle blieb die ganze Zeit gut durchlüftet und die Versammlung war mit der Stadt Osnabrück abgestimmt. „Unsere Mitglieder haben sich vorbildlich an die Vorschriften und Regeln gehalten“, konstatiert Dr. E.h. Brickwedde. Dazu gehörte auch, dass der ansonsten obligatorische Austausch vor und nach der Veranstaltung entfiel und das Präsidium mit Dr. E.h. Brickwedde (Präsident), Diana Coppenrath (Vizepräsidentin), Michael Wendt  (Schatzmeister) und Dr. Marco Athen (Beisitzer) alle Tagesordnungspunkte zügig abhandelte.

Präsident Brickwedde bleibt für volle Wahlperiode

Eine freudige Nachricht hatte Dr. E.h. Brickwedde noch zu Beginn zu verkünden: In der herausfordernden Corona-Situation und nach der überwältigenden Hilfsbereitschaft für den Zoo durch die Bevölkerung in dieser Zeit wolle er den Verein als Zoopräsidenten für die komplette Wahlperiode von vier Jahren unterstützen –  und nicht wie zu Beginn gedacht nur für eine kürzere Zeit zur Verfügung zu stehen. Die Nachricht wurde von den Mitgliedern mit spontanem Applaus aufgenommen. Der Präsident ehrte die anwesenden Jubilare Horst und Karin Behncke für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Zoogesellschaft. Neben den finanziellen Beschlüssen standen noch zwei Wahlen an: Mit Christoph Katz, Wirtschaftsmanager und Beiratsmitglied der Zoo Osnabrück gGmbH, wurde ein neues Präsidiumsmitglied gewählt, nachdem John McGurk wegen einer Anstellung im Zoo aus dem Präsidium ausscheiden musste. Damit ist auch der Aufsichtsrat der Zoo Osnabrück gGmbH mit fünf Präsidiumsmitgliedern (F. Brickwedde, D. Coppenrath, M. Wendt, M. Athen, C. Katz) und vier Vertretern der Stadt wieder vollzählig. Für den Beirat wurde Joachim Fiedler für Christoph Katz neu gewählt. Zusätzlich wurden das Präsidium und der Geschäftsführer entlastet. Andere Tagesordnungspunkte wie die Erläuterungen aus dem zoologischen Bereich wurden in stark verkürzter Form vorgetragen, die Masterplanung wurde nach zweistündiger Versammlung auf die nächste Sitzung vertagt.

Zoogesellschaft Osnabrück e.V. bleibt handlungsfähig

Insgesamt kann die Zoogesellschaft auf eine für den Zoo und die Tiere erfolgreiche Mitgliederversammlung unter erschwerten Bedingungen zurückblicken. Auch wenn sie dadurch bewiesen hat, dass sie unter schwierigen Bedingungen handlungsfähig bleibt und ihre Mitglieder weiterhin in ihre Arbeit einbeziehen kann, wünscht sich der Zoopräsident keine Wiederholung unter diesen Bedingungen: „Es wäre schön, wenn wir nächstes Jahr wieder in gewohnter Form zusammenkommen können. Wir hoffen, dass wir im Dezember den Zoo wieder öffnen dürfen und damit auch wieder Geld für die Versorgung unserer Tiere einnehmen können.“ Wer den Zoo in dieser schwierigen Zeit unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende über die Homepage des  Zoos oder mit einer Tierpatenschaft, einem Wertgutschein oder auch einem Zoo-Retter-T-Shirt im Zoo-Online-Shop: shop.zoo-osnabrueck.de