90.000 Euro für Nashörner und Löwen

Die Nashörner und Löwen im Zoo Osnabrück freuen sich über eine großzügige Spende der Sparkasse Osnabrück. Sie unterstützt die Vergrößerung der Gehege mit 90.000 Euro. Hinter dem Bauprojekt verbirgt sich die neue afrikanische Tierwelt „Mapungubwe“.

Bei der symbolischen Scheckübergabe ging es für Johannes Hartig, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Osnabrück, und Dr. Michael Lübbersmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Osnabrück direkt zu den großen grauen Riesen, die von dem Umbau profitieren: zu den drei Breitmaulnashörnern Miguel, Lia und Amalie. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser Spende den Tieren und den Menschen, die in unserer Region leben oder aber unsere Region besuchen, etwas Gutes tun können. Die Tiere erhalten mit einer größeren Außenanlage und einem größeren Stall bessere Haltungsbedingungen und die Besucher können sich über tolle Einblicke in das Tierleben dank einem neuen Höhenpfad freuen. Dieser mildert gleichzeitig das starke Gefälle des Weges an dieser Stelle im Zoo ab und ist zudem barrierefrei“, betont Dr. Lübbersmann. Die Sparkasse hat zudem eine besondere Beziehung zu den Nashörnern: Nashornkuh Lia ist ihr Patentier. „Außerdem verbindet die Sparkasse und den Zoo Osnabrück eine langjährige Partnerschaft. Die Sparkasse ist seit vielen Jahren Hauptsponsor des Zoos und der Zoo ermöglicht unseren Kunden viele exklusive Veranstaltungen oder Angebote. Der Zoo hilft uns auch neue Errungenschaften wie das kontaktlose Bezahlen mit EC-Karte bekannt zu machen, indem man dies hier im Zoo als erstes ausprobieren konnte“, berichtet Hartig.

 

„Mapungubwe“ kostet insgesamt 4 Millionen Euro

Zoogeschäftsführer Andreas Busemann und Zoopräsident Reinhard Sliwka bedankten sich für die großzügige Spende: „Ohne Unterstützer wie die Sparkasse könnten wir den Zoo nicht betreiben, geschweige denn weiterentwickeln. Wir erhalten nur einen sehr geringen kommunalen Zuschuss, anders als die meisten Zoos. Da sich Zoos nicht aus sich selbst heraus finanzieren können, sind wir auf weitere Unterstützung angewiesen und sehr dankbar für die Spende der Sparkasse“, betonte Zoopräsident Sliwka. Zoogeschäftsführer Andreas Busemann gab einen Überblick über die Kosten des Projekts: „Diese große Spende bringt uns bei dem Projekt ‚Mapungubwe‘ einen Riesenschritt weiter. Der Umbau der Löwen- und Nashornanlage ist notwendig, damit wir den gesetzlich vorgeschriebenen Mindesthaltungsnormen entsprechen. Es ist mit rund 4 Millionen Euro aber auch sehr kostenintensiv. Davon entfallen über 1,5 Millionen Euro auf den Umbau der Nashornanlage und 2,5 Millionen Euro auf den der Löwenanlage.“

 

Neuer Höhenpfad zu Ostern teilweise begehbar

Hartig und Dr. Lübbersmann besuchten nicht nur die Bewohner der demnächst um über 500 Quadratmeter vergrößerten Anlage, sondern schauten sich auch den aktuellen Stand auf der Baustelle an. Die Bauarbeiten hatten Ende letzten Jahres begonnen, sodass die Besucher seitdem bereits nicht mehr wie gewohnt um die Nashornanlage gehen können. Bauleiterin Diplom Ingenieurin Angelika Mösche vom zuständigen Planungsbüro Drecker berichtete über den aktuellen Stand: „Der Bullenstall ist im Rohbau fertig, ebenso der große Teil der Betonwände für die Gehegeeinfriedungen sowie die Fundamente für den Höhenpfad. Aktuell modellieren die Bauarbeiter nach Wetterlage das Gelände hier vor Ort, während parallel in einem Werk der Hochpfad vorbereitet wird. Im nächsten Schritt montieren wir ihn dann. Wir hoffen, dass er an Ostern zumindest in Teilbereichen für Besucher bereits zugänglich ist.“ Der Höhenpfad, der dann vom 2011 errichteten Stegesystem der nordischen Tierwelt „Kajanaland“ entlang der neuen Nashornanlage zur Zoo-Gaststätte führt, ist insgesamt 152 Meter lang und hat eine maximale Höhe von 4,5 Metern. Er ist stufenfrei, sodass der Bereich auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet ist. Dank dem Höhenpfad erhalten die Tiere mehr Platz, obwohl der Zoo keine Flächen dazu bekommt, denn so können die Flächen der ehemaligen Besucherwege und Abgrenzungen für die Tiere genutzt werden.

 

Eine besondere Herausforderung beim Umbau sind die Tiere: „Sie sind während der Bauarbeiten vor Ort geblieben und wir haben für sie den westlichen Teil der Außenanlage abgesperrt. Bislang stören sie die Arbeiten an der östlichen Seite des Bereichs überhaupt nicht. Eine weitere Herausforderung ist natürlich der Erhalt des Baumbestandes und aktuell machen uns natürlich die kalten Temperaturen zu schaffen“, erläutert Mösche. Bis zum Sommer 2019 soll der neue Bereich fertiggestellt werden. Die Umbaukosten belaufen sich auf über 1,5 Millionen Euro. Der Außenbereich vergrößert sich damit von 2.670 Quadratmetern auf 3.200 Quadratmeter, der Stall von 420 Quadratmetern auf 454 Quadratmeter. Auf der Nashornanlage leben außerdem die zwei Chapman-Zebras Jule und Django sowie die zwei Pinselohrschweine Hanni und Nanni.

 

Weitere Informationen zu „Mapungubwe“

Der Umbau der Nashornanlage gehört zur afrikanischen Tierwelt „Mapungubwe“, zu welcher noch die Löwenanlage zählt. Letztere wird voraussichtlich ab November 2019 umgebaut und ebenfalls mit einem Höhenpfad versehen. Die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant. Der Umbau kostet insgesamt knapp 4 Millionen Euro und wird zusätzlich mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 1 Million Euro gefördert sowie durch kommunal verbürgte Kredite und Spenden finanziert. Hierfür wurde auch der Verein „Löwen für Löwen“ gegründet, der bereits über 350.000 Euro sammelte. Die Löwenanlage wird nach dem Umbau etwa drei Mal so groß sein, sodass dann auch wieder Löwennachwuchs möglich wird. 


Wissenswertes zum Südlichen Breitmaulnashorn

Die Südlichen Breitmaulnashörner bewohnen die Savannen Afrikas. Sie vertreten die größte aller Nashornarten und erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu vier Metern und ein Gewicht von zwei bis viereinhalb Tonnen. Nashörner ernähren sich von Gräsern und Kräutern. Die Savannenbewohner sind im wahrsten Sinne des Wortes Dickhäuter: Ihre Haut ist bis zu zwei Zentimeter dick. Breitmaulnashörner können nur auf kurze Distanz sehr scharf sehen – sie sind kurzsichtig – dafür können sie umso besser riechen. Sie haben keine natürlichen Feinde. Nashörner werden zumeist wegen ihrer aus Keratin bestehenden Hörner, die angeblich Heilkraft besitzen, vom Menschen gewildert, d.h. illegal bejagt. Das Südliche Breitmaulnashorn gilt als gering gefährdet.