2019 erneut über 1 Million Besucher

Der Zoo Osnabrück ist sehr zufrieden mit dem vergangenen Jahr: Rund 1.050.000 Besucher kamen 2019 in den grünen Waldzoo. Zusätzlich verzeichnete der Zoo einen erneuten Anstieg der Jahreskartenverkäufe sowie der Besuchereintrittserlöse.

„Das Jahr 2019 war für uns ein sehr erfolgreiches: Wir konnten wieder über eine Million Besucher verzeichnen“, berichtete Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Zoo Osnabrück gGmbH und Präsident der Zoogesellschaft Osnabrück e.V., bei der Vorstellung der Bilanz 2019. Im vergangenen Jahr besuchten 1.050.000 Menschen den Zoo Osnabrück, 2018 kamen rund 1.015.000 Besucher. „Gleichzeitig sind die Umsatzerlöse durch Jahreskarten um 25 Prozent von 1,94 Millionen Euro auf 2,42 Millionen Euro gestiegen. Damit machen sie inzwischen 36 Prozent der gesamten Besuchererlöse aus. Das ist eine sehr gute Entwicklung, denn wir sichern so die Versorgung der Tiere in der dunklen Jahreszeit, da die Jahreskarten hauptsächlich zum Jahreswechsel erworben werden.“ 2018 hatte der Zoo 41.840 Familien-, Partner- und Einzeljahreskarten verkauft, 2019 45.686. Im Tierbereich gab es 2019 ebenfalls neue Entwicklungen: „Besonders hervorzuheben ist die umgebaute Nashornanlage: Wir haben die Außenanlage durch eine Veränderung der Besucherwege in Höhenpfade von 2.670 Quadratmetern auf 3.200 Quadratmeter vergrößern können. Die Tiere haben hier jetzt mehr Platz und Besucher können sie gitterlos von einem Höhenpfad aus beobachten. Das sind unvergessliche Einblicke in das Zusammenleben von Nashörnern, Zebras und Pinselohrschweinen“, freute sich der Aufsichtsratsvorsitzende. Gleichzeitig habe man mit den Höhenpfaden die Barrierefreiheit für Familien mit Kinderwagen oder Menschen mit Gehbeeinträchtigungen gesteigert.

 

Einnahmen in Höhe von fast 10 Millionen Euro

Zoogeschäftsführer Andreas Busemann stellte die Zahlen im Detail vor: „Unsere Gesamteinnahmen lagen 2019 bei 9,77 Millionen Euro, das ist ein riesiges Wachstum um 11,2 Prozent. 2018 betrugen sie noch 8,3 Millionen Euro. Zählen wir die Einnahmen der Zoogesellschaft hinzu, erreichen wir fast die 10 Millionen Euro Grenze.“ Den größten Anteil der Einnahmen machen mit 6,72 Millionen Euro die Besuchereinnahmen aus. „Im Jahr 2018 lagen sie noch bei 6,18 Millionen Euro und 2015 bei 5,15 Millionen Euro. Damit sind sie in den letzten vier Jahren um über 30 Prozent angestiegen – das hatten wir noch nie. Diese Entwicklung zeigt, dass unser Zoo immer attraktiver wird und gleichzeitig die Marketingstrategie greift“, erläuterte Busemann.

 

Erfreulich waren ebenfalls die Erlöse im Sponsoringbereich mit 950.000 Euro: „Rund 200 Firmen aus der Region unterstützen uns und wir bieten ihnen dafür interessante Gegenleistungen an. Wir sind sehr dankbar, dass diese Unternehmen sich für den Zoo einsetzen, denn ohne sie würde es den Zoo so wie er heute ist nicht geben“, betonte Busemann. Im Bereich Fundraising konnte der Zoo 2019 Fördermittel in Höhe von über 1 Millionen Euro verzeichnen. Besonders erwähnenswert sind hier die Zuwendungen für den Umbau von Löwen- und Nashornanlage wie die der Sparkasse Osnabrück, der Stiftung der Sparkasse Osnabrück sowie der Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück mit 150.000 Euro (Gesamthöhe 390.000 Euro), die Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung über die N-Bank mit 660.000 Euro in diesem Jahr (Gesamtförderung 1 Million Euro) sowie 230.000 Euro, die 2019 mithilfe des Vereins „Löwen für Löwen“ gesammelt wurden.

 

Zoos können sich nicht selbständig finanzieren

Die Ausgaben des Zoos liegen aktuell bei 8,7 Millionen Euro – allerdings ohne Abschreibungen. Damit seien die Aufwendungen 2019 um 6,5 Prozent gestiegen. Mit 51 Prozent nehmen die Personalkosten davon den größten Teil ein. „Die Entwicklung der Personalaufwendungen waren in vielen vergangenen Sitzungen des ehemaligen Aufsichtsrats hart kritisiert worden. Völlig zu Unrecht, wie der vorläufige Abschluss zeigt. Sie sind sogar gesunken, was angesichts von Tarifsteigerungen erwähnenswert ist“, berichtete Busemann und dankte in diesem Zusammenhang dem Betriebsrat für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Aufschlussreich sei hier auch der Blick in andere Zoos: „Während wir es schaffen unsere Aufwendungen, ohne Abschreibungen und Investitionen, selbst zu erwirtschaften, schaffen viele Zoos mit sehr viel größerer kommunaler Unterstützung dies nicht und können noch nicht mal ihre Personalkosten decken“, berichtet Geschäftsführer Busemann. „Dies ist das Ergebnis einer Bachelorarbeit, bei der die Studentin Eleonore Keck die Finanzierungsmöglichkeiten von 14 Zoos in Deutschland untersucht hat. Sie fand heraus, dass Zoos mit den erwirtschafteten Umsätzen nicht kostendeckend inklusive Investitionen zu betreiben sind.“ Ein intensiverer Vergleich fand dabei mit den Zoos in Münster und Hannover statt. Unter den analysierten Zoos schafft es neben Osnabrück nur Hannover die Aufwendungen knapp zu decken. Dabei zeigte sich auch, dass der Zoo Osnabrück eine der niedrigsten Personalkostenquoten habe (Stand 2016: 44 Prozent). Hier müsse man aber mit Bedacht vorgehen, da zum Beispiel der Servicegedanke und damit die Einnahmen, aber auch die Mitarbeiter selbst darunter leiden können, so Busemann weiter.

 

Hohe Weiterempfehlungsrate – beliebte Veranstaltungen

Damit der Zoo Osnabrück weiß, ob die Besucher mit ihrem Zooerlebnis zufrieden sind, führte der Zoo auch 2019 regelmäßige Befragungen durch: „In diesem Jahr haben wir knapp 1.500 Besucher befragt und unsere sogenannte Nettoweiterempfehlungsrate, also Besucher, die unseren Zoo anderen empfehlen würden, ist weiterhin hoch. Sie beträgt wie im vergangenen Jahr 74 Prozent. Auch die Beurteilung des Preisleistungsverhältnisses hatte sich von 2018 auf 2019 weiter gesteigert und erreicht damit das vom Zoo vorab definierte Ziel. Besonders gelobt wird die Tiervielfalt, die Kinderfreundlichkeit, der eingeschlagene Weg mit neuen Tierwelten und auch Veranstaltungen wie die Lichtausstellung ‚Zoo-Lights‘“, berichtete Busemann. Die positive Beurteilung von Veranstaltungen zeige sich auch an den Einnahmen im vierten Quartal 2019: „Diese betragen im Zeitraum Oktober bis Dezember – hier leuchteten abends im Zoo die ‚Zoo-Lights‘ – fast 1,5 Millionen Euro. Das ist sehr viel für einen Zeitraum, der außerhalb unserer Saison liegt. Für uns ist es sehr wichtig, auch in dieser Zeit Einnahmen zu generieren, damit wir nicht so viel Kapital vorhalten müssen, um durch die dunkle Jahreszeit zu kommen“, erläuterte Busemann. Zusätzliche finanzielle Unterstützung für die Tiere ermöglichten neue Formate wie das Open Air-Kino im Zoo im August mit 19.000 Euro ein Golf-Turnier zugunsten von „Löwen für Löwen“ mit 14.000 Euro oder die Charity Gala „Flügel für die Zukunft“, deren Reinerlös in Kürze bekannt gegeben wird. Diese sollen im neuen Jahr wie auch die „Zoo-Lights“ weitergeführt werden.

 

Die „Zoo-Lights“, leuchtende Tierfiguren, die der Zoo Osnabrück im vergangenen Jahr in China selbst hat produzieren lassen, brachten im Jahr 2019 einen Reingewinn von 60.000 Euro. Dieser soll in den nächsten fünf Jahren durch den Verleih an andere Zoos auf 500.000 Euro gesteigert werden, berichtete Busemann: „Das ist realistisch, denn 2019 haben bereits der Zoo Heidelberg und der Zoo Rostock unsere Lichtfiguren ausgeliehen und auch 2020 und 2021 ist die Ausstellung schon für weitere Zoos gebucht. Die Nachfrage ist sogar so groß, dass wir zurzeit im Aufsichtsrat besprechen weitere Tierfiguren zu produzieren.“ Bereits feststehende Termine sind unter anderem der Zoo-Lauf am 23. Mai, das Golfturnier am 21. Juni, das Rudelsingen am 23. Juni, das Open Air-Kino im August sowie die „Zoo-Lights“. Diese werden 2020 erst am 30. Oktober starten und dann über die Weihnachtszeit bis März 2021 mit verschiedenen Zusatzveranstaltungen weiterlaufen, unter anderem mit einem Weihnachtsmarkt am 19. und 20. Dezember und dem „Winterzauber“. Die 3. Charity Gala „Flügel für die Zukunft“ findet am 14. November im Alando Ballhaus statt.

 

Neuerungen 2020

Neben den Veranstaltungen erwartet die Besucher 2020 noch die Eröffnung der vergrößerten Löwenanlage mit Höhenpfad unter dem Namen „Mapungubwe“, wozu auch die bereits umgebaute Nashornanlage gehört. „Die Bauarbeiten an der Löwenanlage laufen bereits seit einigen Wochen. Der Umbau für die Raubkatzen kostet 2,5 Millionen Euro und vergrößert die Außenanlage auf das Dreifache von 593 Quadratmetern auf 1.856 Quadratmeter. Der Stallbereich wird knapp verdoppelt. Insgesamt belaufen sich die Umbaukosten für ‚Mapungubwe‘ auf 4 Millionen Euro“, berichtete Brickwedde. Parallel plant der Zoo bereits weiter: „Dank der zusätzlichen Unterstützung durch das Agio der Stadt mit jährlich 500.000 Euro in den nächsten vier Jahren sowie einer großzügigen Erbschaft können wir die letzten Schwachstellen im Zoo angehen – wie die Elefantenanlage oder Wasserwelten und Volieren rund um die Zoo-Gaststätte. Damit können wir das Tierwohl und das Besuchserlebnis noch einmal erheblich steigern“, blickte Busemann optimistisch in die Zukunft.