Trauer um Braunbär Susi

Der Zoo Osnabrück trauert um seine Braunbär-Seniorin Susi. Im hohen Alter von 38 Jahren mussten die Zoomitarbeiter die von den Mitarbeitern und Zoobesuchern geliebte Bärin gehen lassen. Der Leidensdruck für das betagte und bereits sehr eingeschränkte Tier wäre ansonsten zu groß geworden.

„Diese Entscheidung ist wohl eine der schwersten für uns Zoomitarbeiter, wenn wir ein Tier gehen lassen müssen“, bedauert Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück. „Aber auch dafür haben wir die Verantwortung. Wir dürfen unsere Tiere nicht leiden lassen und bei Susi waren die Anzeichen klar zu erkennen, dass das Leben für sie nun sehr schwierig wird.“ Sie zeigte bereits seit mehreren Jahren Anzeichen von Alterserscheinigungen: Susi war inzwischen vollkommen erblindet und bewegte sich nur noch sehr wenig, war jedoch unter der tierärztlichen Versorgung und liebevollen Pflege der Tierpfleger immer recht zufrieden in ihrem Zuhause am Schölerberg. „Die heißen Tage im Sommer setzten ihr jedoch noch mal zu. Sie hatte starke Herz-Kreislauf-Probleme und konnte sich gar nicht mehr bewegen. Schließlich haben wir in unserer selbst gebildeten Ethik-Kommission aus Tierpflegern, Kurator und Tierarzt die Entscheidung getroffen, dass wir sie nicht leiden lassen dürfen. Deswegen mussten wir sie heute Morgen einschläfern“, berichtet Klumpe weiter. Dabei sei sie friedlich eingeschlafen.

 

Susi verbrachte fast ihr ganzes Leben am Schölerberg: Mit etwa 6 Monaten kam sie im Sommer 1980 aus dem Zoo Prag in den Zoo Osnabrück und zog mit anderen Bärenjungtieren in die damals neue Bärenanlage ein. Mit dabei waren Braunbärmännchen Durjan und Braunbärweibchen Ossi, aber auch ein Schwarz- und Kragenbär, sowie die zwei Eisbären Sonja und Elvis. Susi ist die Mutter von Mischlingsbär Taps, einer ungewollten Verpaarung von der Braunbärin mit Eisbärmann Elvis. Die Gemischtbärenhaltung hatte der Zoo Anfang der 2000er Jahre auslaufen lassen. In der Wildbahn werden Braunbären zwischen 20 und 30 Jahren alt.